Peugeot 306 XR Break DT

Während Renault beim Mégane Scénic neue Wege zum familienfreundlichen Kompaktauto beschreitet, wittert Peugeot seine Chance beim herkömmlichen Kombi: Der 306 Break folgt dem Muster von Astra Caravan und Golf Variant.
Es ist wie im wirklichen Leben: Aus Kindern werden Leute, und aus Kompaktwagen werden im Laufe der Jahre ausgewachsene Mittelklasseautos. So legte der 3,99 Meter kurze Peugeot 304 Break von 1971 bei jedem Modellwechsel ein paar Zentimeter zu, um bei stattlichen 4,72 Meter im aktuellen 406 Break anzulangen. Ein Teil der Kunden dürfte sich über den gewonnenen Raum freuen, doch nicht wenige wanderten zur Konkurrenz ab. Das soll nicht länger so sein, denn zeitgleich mit dem Facelift beim 306 führt Peugeot nun als fünfte Version einen 4,34 Meter langen Kombi ein.
Der gesamte Vorderwagen einschließlich der Fondtüren blieb dabei unverändert, was allerdings weder beim Einsteigen noch unter ästhetischen Gesichtspunkten von Nachteil ist. Unter Seinesgleichen kann der 306 Break mit seinen harmonischen Proportionen und markanten Rückleuchten als formal gelungen gelten. Größeres Augenmerk richtet sich naturgemäß auf seine praktischen Qualitäten. Steht der Kombi beim Ladevolumen gegenüber der Schrägheck-Limousine noch vergleichsweise gut da, so liegt er im Vergleich zu wichtigen Rivalen am unteren Ende des Spektrums. Im Normalzustand faßt der Kofferraum 442 (Opel Astra Caravan 500 L, VW Golf Variant 466 L) Liter bis zur Fensterunterkante, bei umgeklappter Rückbank und bis unters Dach gefüllt passen maximal 1512 (Opel 1630 L, VW 1426 L) Liter hinein. Besonders wenn sperrige Kisten oder Kartons transportiert werden sollen, kommt der Peugeot schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Mit einem Quadermaß von 1350T 945T735 Millimeter fällt er deutlich aus dem Rahmen, was vor allem auf die knappe Länge (Opel 1680 mm, VW 1620 mm) und die geringe Breite zwischen den Radhäusern (Opel 1120 mm, VW 995 mm) zurückzuführen ist.
Dagegen dürften 442 Kilogramm Zuladung (Opel 426 kg, VW 414 kg) in aller Regel ausreichen. Ein geräumiger Kofferraum allein garantiert ohnehin noch keinen guten Kombi. Ob man die vorhandenen Kapazitäten im Alltag wirklich nutzen kann, hängt bisweilen an kleinen Dingen, und da ist der Peugeot wieder groß. Das Umklappen der geteilten Rücksitze geht leicht vonstatten, die Ladekante liegt nur 54 Zentimeter niedrig, und da die Sitzfläche beim Umbau hochgestellt wird, ist der Boden weitgehend eben. Auch sonst fehlt dem 306 fast nichts, was die praktische Nutzung erleichtert. Dachreling, Kofferraumabdeckung sowie Gepäck- und Trennetz zum Schutz der Insassen sind ebenso serienmäßig wie Verzurr-Ösen und Heckwischer. Man vermißt höchstens eine Niveauregulierung oder Kopfstütze und Dreipunktgurt für den mittleren Fondpassagier.
ABS und zwei Airbags gehören unterdessen zum Sicherheitsstandard der gesamten Reihe, den man ab Herbst zusätzlich um Sidebags erweitern kann. Natürlich profitiert der Kombi von der verstärkten Karosseriestruktur der Limousine, die nun vor allem gegen einen Seitenaufprall besser schützen soll. Die hohe Steifigkeit merkt man dem Peugeot schon auf holprigen Wegstrecken an, denn er bleibt dabei erstaunlich ruhig. Für akustische Untermalung sorgen jedoch die klappernde Laderaumabdeckung, Windgeräusche bei höheren Tempi sowie der Motor.