Wer sich im Segment der Kompaktsportler etablieren möchte, der
muss überzeugen. Genau das versucht der Hyundai i30 N Performance.
Er tritt an gegen Honda Civic Type R und Seat Leon Cupra 300.
Alle drei haben rund 300 PS, dennoch denkt der ein oder andere,
dass dies ein ungleiches Duell ist. Denn der Hyundai hat weniger
Leistung und zwar 45 PS im Vergleich zum Honda Civic und 25 PS zum
Seat. Da kann er nicht gewinnen. Echt nicht?
Der koreanische Neuling muss sich erst beweisen. Optisch liegt
er schonmal zwischen seinen beiden Kontrahenten. An den Type R
Rennwagen-Look kommt er nicht heran, bietet vom Design her jedoch
mehr Sportlichkeit als der Seat.
In puncto Fahrverhalten setzt sich der Hyundai knapp vor seine
Konkurrenten. Nicht zuletzt aufgrund des kleineren Wendekreises. Er
macht richtig Spaß und das auch im Alltag.
Wie auch der Seat Leon Cupra kommt der i30 N auf 19-Zöllern
daher. Beim Bremswegetest aus 100 km/h liegt der Koreaner mit 34,2
Metern nur knapp hinter dem Civic, der 0,4 Meter früher zum
Stillstand kommt.
Mit dem verbauten Zweiliter-Vierzylinder erreicht der Hyundai
aus dem Stand nach 6,1 Sekunden die 100er-Marke. Damit reiht er
sich zwischen seine zwei Konkurrenten ein. Das Schlusslicht bildet
der Leon.
Hilft enorm bei der Alltagstauglichkeit: Sportlich dunkel
ausgekleidet, bietet der i30 N das ordentliche Platzangebot eines
Kompaktwagens. Mit dem größten Gepäckraumvolumen (420 Liter) in
dieser Runde sind auch Einkäufe kein Problem.
Auf die beiden hell leuchtenden Tasten am Lenkradkranz kommt es
an. Hier lassen sich im Hyundai Set-ups anwählen. Ansonsten
herrscht Zurückhaltung im Innenraum.
Traditionell analog: Digitale Kombiinstrumente sind leider nicht
erhältlich. Dennoch ist alles übersichtlich und klar leserlich
gestaltet. Der jeweils gewählte Fahrmodus lässt sich am kleinen
Bordcomputer anzeigen.
Über den schwebenden 8-Zoll-Touchbildschirm lassen sich neben
der traditionellen Navigationskarte auch moderne Smartphone-Apps,
Rundenzeiten und Tuningeinstellungen anzeigen.
... der Hyundai schlängelt elastischer um die Pylonen. Dank
mechanischer Sperren an der Vorderachse sparen sich alle drei das
zeitraubende Abtreiben zum Außenradius.
Im Test schluckt der 2.0-Liter-Vierzylinder 9,1 Liter auf 100
km. In dieser Runde ist das genau der Mittelwert. Der i30 N braucht
0,1 Liter mehr und der der Seat 0,1 Liter weniger.
Die Japaner setzten bei ihrem Rennwagen für die Straße auf ein
volldigitalisiertes Kombiinstrument. Der Drehzahlmesser sitzt groß,
im analogen Stil zentral in der Mitte.
Fahrgefühl pur: Wie es sich für einen richtigen Rennwagen
gehört, werden die sechs Gänge auf manuellem Wege eingelegt. Die
Fahrmodi werden über den Schalter am rechten Rand der Mittelkonsole
gewählt.
Mit 1.374 Kilogramm ist der Spanier das Leichtgewicht in diesem
Vergleich. Mit einer Länge von ca. 5,2 Metern besitzt er auch die
geringsten Außenabmessungen.
Wie auch die Kontrahenten verfügt der Seat über einen
Vorderradantrieb. Problembehaftet ist die Traktion des Cupra, die
Vorderreifen drehen häufig durch. Ein allgemeines Problem von
Fronttrieblern? Nein, bei der Konkurrenz funktioniert´s.
Die Brembo-Bremsanlage (3.255 Euro) ist Teil des Performance
Pakets. Man erwartet viel, aber der Cupra landet in allen
Disziplinen hinter seinen Konkurrenten.
Optisch hält sich der Kompaktsportler im Vergleich zu seinen
Wettbewerbern dezent zurück. Lediglich kleine optische Akzente
identifizieren ihn als leistungsstark.
Auch der Seat Leon Cupra 300 besitzt eine analog gehaltene
Instrumententafel. Aber gegen Aufpreis ist das Virtuel Cockpit, mit
10,25-Zoll-TFT-Display, erhältlich
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet definitiv der
Hyundai i30 N. Er ist ab einem Grundpreis von 32.200 Euro
erschwinglich. Für den Honda sind über 400 Euro und für den Seat
über 200 Euro mehr fällig.
Der Neuling überzeugt und kann die Gesamtwertung für sich
entscheiden. Er macht einfach richtig Spaß und ist verhältnismäßig
günstig. Auf dem zweiten Rang landet der Honda Civic Typ R, der
definitiv am meisten Dampf hat. Komfortabel und schnell zeigt sich
der Seat Leon Cupra. Das schlechte Ergebnis im Bremswegetest wirft
ihn in der Eigenschaftswertung zurück.