Ein Ausflug mit Ferrari 458 Speciale A, Lamborghini Aventador
Roadster und Maserati Gran Cabrio MC auf der Straße unserer Träume
inm Tunnelmekka am Gardasee.
Bond spielte hier in einem V12-Aston Martin mit zwei Alfa 159,
die heutigen Gäste unter dem Berg sind noch einmal um einiges
unangenehmer und lassen sich deutlich schwerer abschütteln.
Man darf ja mal träumen: Der Ferrari kostet 256.947 Euro
(ausverkauft), der Lambo startet bei 357.000 Euro, dagegen ist der
Maserati mit 151.610 Euro fast günstig.
Power macht lustig: Der Lamborghini-V12 strotzt mit 700 PS, die
beiden V8 leisten 460 PS (Maserati Gran Cabrio MC) und 605 PS
(Ferrari 458 Speciale A).
Die westliche Küstenstraße Gardesana Occidentale stellte bei
ihrer Fertigstellung 1932 die erste Verbindung zwischen Riva im
Norden und dem Süden des Sees her und bietet auf 28 Kilometern 74
Tunnel.
Akkustisch erinnert der 458 Speciale A von Ferrari noch an alte
Grand-Prix-Tage im Tunnel unter Monaco, als Schumi noch die Herzen
des Scuderia höher schlagen ließ.
Der charakterstarke Lamborghini Aventador Roadster lässt mit
V12-Saugmotor und detonationsartigen Schaltschlägen nebenbei die
Frage aufkommen, warum genau noch einmal der Tubromotor erfunden
werden musste?
Beim Soundtest im Leerlauf liefert der Lamborghini das
ultimative Highlight: die 129,6 dB(A) sind schon eine Ansage aber
die 50 Zentimeter lange hellbaue Stichflamme setzt dem Ganzen dann
aber die Krone auf.
Ähnlich wie die schon erwähnten Rivaboote ist der Maserati auch
nicht der Radikalste in der Gruppe und überzeugt durch Komfort. Das
Dach öffnet sich automatisch in 28 Sekunden.
Beim Launch-Control-Start pendelt sich die Drehzahl bei
3.000/min ein, und die Decken in den Tunneln fangen an zu bröckeln.
Das Drehzahllimit des 458 liegt jenseits der 9.000/min.
Die feinen Ledersportsitze mit eingesticktem Stierlogo fangen
bei jedem Schaltvorgang des ISR-Getriebes die Kopfklatscher des
Fahrers ab: im Corsa-Modus braucht der Aventador für einen
Gangwechsel nur 50 Millisekunden.
Die Sporttaste sollte eigentlich Megafon-Taste heißen. Bereits
im Leerlauf schmettert der V8 seine Musik in unmöglicher Lautstärke
durch die schmalen Dorfsträßchen.
Neid und Missgunst gibts hier im Vergleich zu Deutschland von
anderen Verkehrsteilnehmern nicht, man trifft nur sehr freundliche
und stolze Hubraumfans der landeseigenen PS-Prolls.
Wollüstiges Rennwagenkreischen im Ferrari: Mit ausgetretenem
zweiten Gang erreicht V8 eine Lautstärke von 117,2 dB(A). Genug, um
Streckenverbote auf deutschen Rennstrecken herauszuholen.