Von links nach rechts: Der Kia Rio für 18.790 Euro, der neue
Ford Fiesta für 18.950 Euro, der Opel Corsa für 17.860 Euro und der
taufrische neue VW Polo für 18.000 Euro.
Fitzelige Lenkradtasten mögen sie anscheinend bei VW, sehr gut
sind der große und schnell reagierende Touchscreen sowie die sehr
praktischen Drehknubbel für Lautstärke und Kartenzoom.
Der 999 cm³ kleine Dreizylinder leistet 95 PS. Seine Laufruhe
kann absolut überzeugen. Die fehlenden fünf PS im Vergleich zur
Konkurrenz merkt man hingegen schon.
Ford Fiesta: Ebenfalls noch ganz frisch und nach wie vor einer
der Bestseller des Segments, der sich seit Jahrzehnten mit dem VW
Golf ein Duell um den Titel des meistverkauften Autos in Europa
liefert.
Die Freude wird ein wenig durch den Motor getrübt, der
vergleichsweise verhalten zur Sache geht. Immerhin ist der
EcoBoost-Dreizylinder dass sparsamste Triebwerk im Vergleich.
Bei den Assistenzsystemen hat der Fiesta mächtig aufgerüstet.
Gegen Aufpreis bietet er unter anderem Fernlichtassistent, adaptive
Geschwindigkeitsregelung, Müdigkeitswarner oder
Verkehrsschild-Erkennungssystem. Alles im Sicherheitspaket II für
600 Euro.
Neu sortierte Bedienung – deutlich besser als in anderen
Ford-Modellen, doch noch immer verbesserungswürdig, etwa mit
größeren Lenkradtasten und einem schnelleren Touchscreen.
Der Fiesta tritt mit dem bekannten 1.0 Liter
EcoBoost-Dreizylindermotor an. Neben der Laufruhe stimmt hier vor
allem der sparsame Verbrauch von 6,1 Litern auf 100 Kilometer.
Gute Autos können sie bei Kia ja bauen, dass haben sie bereits
bewiesen. Ob man sich auch gegen Klassenprimus Polo und Co
durchsetzen kann, zeigen wir jetzt.
Der neue Rio mischt seit Anfang des Jahres das B-Segment auf.
Ein Vergleichstest-Sieg bei auto motor und sport und etwas
unterwältigende Verkaufszahlen kamen bisher dabei heraus...
...zwischen Januar und September dieses Jahres entschieden sich
nur rund 6.000 Käufer für einen Rio. Zum Vergleich: Polo und Fiesta
fanden im gleichen Zeitraum rund 50.000 und 40.000 Liebhaber.
Preislich liegt er zwischen Fiesta und Polo und kommt weitgehend
komplett ausstaffiert. So sind etwa Geschwindigkeitsregelung mit
Begrenzer, Parkpiepser hinten, Sitzheizung oder Spurhalteassistent
serienmäßig.
Der Rio gibt keine Rätsel auf: Klare Menüführung, kein
Knöpfe-Wirrwarr und gut platzierter Monitor. Nur Kleinigkeiten
nerven, wie etwa die schwer stumm zu schaltende Navi-Ansage.
Auch der Rio hat einen 100 PS starken Dreizylinder-Benziner
unter der Haube. Der überzeugt mit gutem Durchzug. So beschleunigt
der Kia in 10,4 Sekunden von 0 auf 100. Schneller als die
Konkurrenz.
Der Corsa ist etwas in die Jahre gekommen. Und das ist ihm in
vielen Details anzumerken, in denen er unter dem Niveau der
topmodernen Konkurrenten bleibt.
7,0 Liter auf 100 km verbraucht der Opel Corsa im Test, das sind
0,9 Liter mehr als beim Fiesta und entspricht heute um rund 120
Euro höheren Spritkosten je 10.000 km.
Dem Corsa merkt man an, dass er nicht das neueste Auto ist, etwa
am sehr kleinen und ungünstig positionierten Bildschirm, der
unsortierten Menüstruktur und den kleinen Bedienknöpfen.
Der Corsa kommt als Einziger im Test mit einem 4-Zylinder-Motor
daher. Der mit 1.364 cm³ größte Hubraum spiegelt sich auch im
kräftigsten Drehmoment wieder.
Am Ende gewinnt wieder einmal der Polo. Sein Platzangebot und
seine sehr guten Sitze verschaffen ihm die nötigen Punkte. Aber der
Vorsprung ist knapp und die Konkurrenz dicht auf den Fersen. Nur
der etwas in die Jahre gekommene Corsa fällt im Vergleich ab.