Unterschätzter Japan-Sportler aus den 90er

Gibt es noch das Gesetz, in Tests über japanische Autos irgendwo "Land der aufgehenden Sonne" schreiben zu müssen? Nun ja, erledigt! Ein Supersportwagen mit 274 PS? Oh ja, es kommt ja nicht auf Zahlen an, sondern auf die Darbietung. Honda NSX im Test.

Nicht schlecht: Im Bremswegetest überzeugt der Japaner schonmal. Er liefert auch heute noch gute Messwerte. Aus Tempo 100 kommt er nach 35,7 Metern zum Stillstand.

Obereilig und enorm präzise kurvt der Honda im Slalom. Bei den Fahrversuchen erreicht er 64,9 km/h im 18-Meter-Slalom und 134,2 km/h beim doppelten Spurwechsel.

In den Bug räumt der NSX ein paar nebenaggregate, dazu das Falt-Ersatzrad. Und der Motor?

Der darf hinter dem Fahrer Platz nehmen. Die 274 PS beschleunigen den Japaner in 6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100.

Die 1.610 Kilogramm entsprechen dem zulässigen Gesamtgewicht. Zusammengesetzt aus dem Leergewicht von 1.373 Kilogramm und der maximalen Zuladung von 237 Kilogramm.

Standfestere Bremsen bekommt der NSX 1996 - keinesfalls übereilt. Verbrauch: 14 Liter schluckt der Honda NSX im Test auf 100 km.

Im Jahr 1990 konnten Interessierte für 135.000 DM Grundpreis den Honda NSX ihr Eigen nennen. Der Testwagen hat heute einen Wert von ca. 75.000 Euro.

Das Cockpit des F-16-Kampfjets von general Dynamics war Vorbild für das des Honda NSX - ohne Schleudersitz natürlich. Viel Emotion kommt aber nicht auf.

Wirklich alles wird abgemessen. Der Lenkraddurchmesser beläuft sich auf 36,5 Zentimeter die Innenhöhe zum Sitzen auf 91 Zentimeter.

Wer da nicht Platz nimmt ist selber schuld. Die elektrisch verstellbaren Ledersessel überzeugen mit guter Sitzposition.

Die Redakteure haben Spaß, nicht nur mit dem Auto: "Otto, der beste Fahrer der Welt hat den NSX abgestimmt." "Nee, hab ich doch gar nicht!"

Zu Unrecht unterschätzt. Der NSX ist unzickig und zuverlässig, hat einen tollen V6. Alles in allem ein toller Sportwagen. Wer es sich leisten kann, der sollte zuschlagen.

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