Das kann die neue Gelände-Legende

Geländewagen, Legende oder doch ein Legendenwagen? Seit diesem Jahr und damit 39 Jahre nach Markteinführung der ersten G-Klasse rollt die Neuauflage des Offroad-Klassikers durch´s Gelände. Wieviel "G" noch in dem Neuen steckt zeigt dieser Test.

Noch immer stellt das Ende der Straße im G kein Problem dar, sondern den Anfang aller Möglichkeiten. Mit dem 422 PS starken V8-Biturbo lässt sich nahezu jedes überwindbares Hindernis auch problemlos überwinden.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der Geländewagen erheblich gewachsen: 15,5 Zentimeter länger, 17,1 Zentimeter breiter und 1,5 Zentimeter höher. Doch erheblich massiger wirkt er keineswegs, die Proportionen wurden perfekt angepasst.

Genau 72 dB(A) beträgt der Schalldruck bei Tempo 130. Denn der Wind stürmt laut und heftig um die kastige Karosserie. So laut, dass er das aufbrausende Bollern des Biturbos mit sich trägt.

Bei der Optik bleiben sich die Stuttgarter zum Glück treu. Einzig die Scheinwerfer haben sich erkennabr verändert. Die Multibeam LED Scheinwerfer gibt es optional gegen einen Aufpreis von 1.368,50 Euro.

Die Sessel für Fahrer und Beifahrer sind überaus komfortabel und bequem. Mit einer Sitzhöhe von 91 Zentimeter thront der Fahrer über dem Asphalt. Zum Vergleich, die V-Klasse hat eine Sitzhöhe von lediglich 86 Zentimetern.

Im Cockpit zeigt die G-Klasse ihr neues Gesicht. Hier wurde das Fahrzeug komplett überarbeitet. Das volldigitale Cockpit gibt es natürlich nur gegen Aufpreis (Widescreen Cockpit mit 12,3 Zoll: 1.011,50 Euro).

Im Interieur des Testwagen sind nur feinste Materialien verbaut. Und auch die Soundanlage aus dem Hause Burmester passt hervorragend ins edle Gesamtbild (1.547,00 Euro).

Die Anzeigeoptionen des Kombiinstrument sind vielseitig und je nach Belieben variabel. Das neue Multimediasystem MBUX ist für den G nicht erhältlich.

Im Cockpit-Salon residieren auch die Tasten der Differenzialsperren: Das Mittendiff ist nun eine Lamellenkupplung mit variablem Sperrgrad.

In der Mittelkonsole befindet sich ein alter Bekannter der nun auch in der G-Klasse seinen Platz gefunden hat.

Trotz der größeren Abmessungen fällt der Raumzuwachs innen kleiner aus als gedacht. Die Rückbank lässt sich im Neigungswinkel verstellen und die Sitzflächen bieten den Passagieren ausreichend Komfort.

Mit 454 bis 1.941 Liter Kofferraumvolumen ist der Gepäckraum im Vergleich zum Vorgängermodell sogar etwas geschrumpft. Dennoch bietet er ausreichend Platz um Sperriges zu transportieren.

Der V8-Biturbo leistet gute Arbeit und bringt den Stuttgarter Klassiker in 5,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. In Sachen Verbrauch kann er nicht vollkommen überzeugen. Im Testmittel benötigt er auf 100 Kilometer 15,9 Liter.

Das Schwergewicht bringt über 2,5 Tonnen auf die Waage. Bei diesem Gewicht braucht es einige Zeit bis der SUV aus voller Fahrt zum Stillstand kommt. Aus 100 km/h stehen die Reifen nach 36,7 Metern still, ein überaus erfreulicher Wert.

Die aufgesetzten Blicklichter haben sich zu einem Erkennungszeichen der G-Klasse etabliert und auch die neue Version verzichtet nicht auf dieses Stück Tradition.

Rund 300.000 Exemplare der G-Klasse verkauften die Stuttgarter in 39 Jahren. Lange schon bejubelten wir den alten G vor allem für sein Überleben, den neuen nun für seine Überlegenheit.

In seiner Geschichte fährt der G nun zum ersten Mal fast wie ein normales Auto, denn trotz Starrachse und der ganzen Geländekompetenz ist das Set-up umgänglich.

Am Ende des Tages erfüllt die G-Klasse was man von ihr erwartet. Sie tritt in große Fussstapfen, aber meistert alle Anforderungen problemlos und zur vollsten Zufriedenheit. Was jedoch immer beim G negativ ist, ist der hohe Preis. Das Testfahrzeug besitzt einen Grundpreis von 107.041 Euro.

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