Mercedes S 500 Lang im Test

Die neue Mercedes S-Klasse tritt gegen die bislang Besten in fünf verschiedenen Disziplinen an. Ein Test mit Überraschungen.

Mercedes S 500 L, Bloch, Gulde, Thomas, Peters, Albig

Die Tester: Bloch, Gulde, Thomas, Peters und Albig (von links nach rechts) bei der Interieur-Inspektion.

Mercedes S 500 L, Porsche Panamera Frontansicht

Porsche Panamera: Der Maßstab in Sachen Fahrdynamik.

Mercedes S 500 L, Porsche Panamera, Seitenansicht

Kann der Mercedes-Luxusliner hier Paroli bieten?

Porsche: Im Slalom sehr schnell, agil sowie neutral.

Mercedes: Mit präziser Lenkung, aber untersteuernd.

Schnelles Ausweichen: Die S-Klasse ist einfacher zu kontrollieren, ...

... der Panamera drängt im Grenzbereich leicht mit dem Heck.

Bremsen: Weniger Gewicht sowie breitere Reifen verhelfen dem Porsche ...

... zum kürzeren Kalt-Bremsweg aus 100 km/h.

Sieg Porsche: Die S-Klasse schlägt sich beachtlich, ist für ihre enorme Größe und das hohe Gewicht erstaunlich agil. Gegen den Panamera mit seinem dezidiert auf Sportlichkeit ausgelegten Fahrwerk hat der Mercedes aber erwartungsgemäß das Nachsehen.

Mercedes S 500 L, VW Phaeton, Frontansicht

VW Phaeton: Überbietet der Mercedes ihn in Komfort und Verarbeitung?

Mercedes S 500 L, VW Phaeton, Seitenansicht

Die S-Klasse will ein maximal hochwertiges Umfeld bieten.

Test im Extrem Dank großen Federwegen kompensiert die S-Klasse selbst derbste Passagen erstaunlich gut.

S-Klasse: Nur die Zeituhr ist analog, die Verarbeitung hochwertig mit Mini-Rückstand zum VW.

Phaeton: Er ist ein analoger Typ – mit Chrom, Klavierlack und detailverliebter Solidität.

Mercedes S 500 L, Rücksitz, Beinfreiheit

Mercedes: Business-Liegesitze mit Beinauflage.

VW: Sessel eher wie in einer Lounge.

Mercedes S 500 L, Cockpit, Lärmbelastung

Innengeräusch: Beide bleiben bis über 200 km/h angenehm leise.

Massage-Funktion: Passagiere können im Mercedes unter diversen Techniken wählen.

Guter Riecher: Über Parfüm in einem Flakon lässt sich der Innenraum beduften.

S-Klasse: Gleichmäßige Passungen, aber Knarzgeräusche am Handschuhfachdeckel.

Phaeton: Knarzfreies Interieur, Luftausströmer werden erst bei Bedarf freigegeben.

S-Klasse: Verhältnismäßig große Spaltmaße an der Motorhaube, gute Lackqualität.

Phaeton: Aufwendiges Scharnier des Kofferraumdeckels aus Aluminium.

Sieg Mercedes: Beim Federungskomfort – und der entscheidet dieses Kapitel – ist ab sofort die S-Klasse mit dem Optionsfahrwerk Magic Body Control der neue Maßstab. Bei der Verarbeitung gelingt die Wachablösung nicht so ganz; hier zeigt der VW nach wie vor enorme Solidität.

Mercedes S 500 L, BMW 750Li, Frontansicht

BMW 750Li: Schlägt er die S-Klasse beim Antrieb?

Mercedes S 500 L, BMW 750Li, Seitenansicht

Der BMW-V8 ist kleiner und schwächer.

Werksangabe verfehlt: Die 0,7 Sekunden zur Werksangabe von null auf 100 km/h gehen auf das Konto der schweren Extras.

Schneller: Mit fünf PS und knapp 100 Kilogramm weniger ist das Leistungsgewicht des BMW 750Li etwas günstiger.

Weltklasse-V8: Kultiviert, stark und sparsam. Besser geht es als Achtzylinder kaum.

Etwas weniger Hubraum: Der BMW schöpft aus 4,4 statt 4,7 Liter Hubraum.

Nicht so effizient: Der 750Li verbraucht mehr als der S 500 L.

Mercedes S 500 L, Motor, Alexander Bloch

Sieg Mercedes: Der Sieg im Antriebskapitel geht knapp an die S-Klasse. Sein Biturbo-V8 beschleunigt den 2,2-Tonner zwar langsamer, ist aber sparsamer und beherrscht das Spiel zwischen Emotionen und Manieren perfekt.

Mercedes S 500 L, Volvo V40, Frontansicht

Volvo V40: Hat er immer noch das beste Assistenzsystem?

Mercedes S 500 L, Volvo V40, Seitenansicht

Keiner setzt derzeit so stark auf Assistenzsysteme wie Volvo und Mercedes.

Echte Hilfe: Bis Tempo 200 hilft der Lenkassistent beim Spurhalten.

Bremsassistent Plus: An Kreuzungen warnt die S-Klasse vor Querverkehr und unterstützt den Fahrer mit der richtigen Bremsdosierung.

Warnbalken: Die roten Lampen in der V40-Windschutzscheibe sind nicht zu übersehen.

Nachtsichtassistent: Eine Wärmebildkamera erkennt Fußgänger auch bei Dunkelheit.

Stauassistent: Bis Tempo 60 lenkt der Mercedes autonom dem Vordermann hinterher.

Umfeldüberwachung: Mehrere Kameras werden zu einem 360-Grad-Bild kombiniert.

Augen auf: Die Kamera- und Radarsensoren des Volvo erkennen Fußgänger und Radfahrer.

Sieg Mercedes: Während die Assistenten im Volvo früh vor Gefahren warnen und damit die Sicherheit erhöhen, geht der Mercedes noch einen Schritt weiter in Richtung teilautonomes Fahren. Damit kombiniert er so gekonnt wie derzeit kein Zweiter Sicherheit mit Komfort.

BMW 750Li: Schlägt er die S-Klasse bei der Bedienung?

Das i-Drive im BMW hat es mittlerweile zur Bedienreferenz geschafft.

S-Klasse: Die kleine, variabel belegbare Zehnertastatur ist klasse.

BMW 7er: Über Jahre optimierter i-Drive: mechanischer Steller mit Touchpad.

3D-Surround: Luftig und bassstark klingendes Burmester-Soundsystem.

Neue Lenkradbedienung: Immer noch viele Menüs, aber etwas einfacher als bisher.

Zwölf-Zoll-Display: Sehr breite Anzeige. Etwas mehr Tiefe wäre besser gewesen.

Großzügig: Trotz des riesigen Displays werden im Mercedes nicht alle Menüs angezeigt.

Ökonomisch: Der i-Drive mit Splitscreen nutzt konsequent den Bildschirm aus.

Intuitiv: Attraktive und klar gegliederte i-Drive-Menüs ohne zu viel Schnörkel.

Sieg BMW: Das Multimedia-System der S-Klasse beeindruckt, macht aber nicht den großen Schritt hin zu einer besonders intuitiven und ablenkungsarmen Bedienung. Es werden noch mehr Funktionen und Grafiken reingepackt, aber es fehlt an Ruhe und Klarheit.

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