Seat Ibiza 1.4i, Skoda Felicia 1.3, VW Polo 55

Die Markenvielfalt innerhalb der Volkswagengruppe ermöglicht ein breitgefächertes Angebot im Marktsegment der Kleinwagen. Seat, Skoda und VW halten mit den Modellen Ibiza, Felicia und Polo für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel die passende Motorisierung.
Eine Marke mit langer Tradition“, so schätzte der ehemalige VW-Chef Carl H. Hahn Skoda ein, als er die tschechische Automobilfabrik dem Volkswagen-Konzern einverleibte. Stimmt, denn die Firma Skoda in Mladá Boleslav existiert schon seit 1923. Aber auch eine renommierte Marke, wie Hahn meinte? Davon kann wohl, zumindest in den westlichen Industriestaaten, keine Rede sein. Skoda galten hier immer als ausgesprochene Billigware mit archaischer Technik. Wie auch immer: Skoda und die spanische VW-Tochter Seat haben dafür gesorgt, daß die Volkswagengruppe im Kleinwagensegment drei unterschiedliche Angebote bereithält. Den VW Polo, brandneu und ohne Zweifel Maßstäbe setzend, aber auch nicht gerade billig.
Den Seat Ibiza, der seinen ebenfalls stattlichen Preis mit einer Reihe luxuriöser Ausstattungsmerkmale zu rechtfertigen versucht. Und schließlich den Skoda Felicia, die Glückliche also, die aber brav und ohne optische Reize daherkommt und in dieser Runde den billigen, aber besonders praktischen Jakob spielt: Immerhin hat der Skoda als einziger serienmäßig vier Türen – und das für gerade mal 15 590 Mark. Daß hier um jeden Pfennig gefeilscht wurde, sieht man dem Felicia an. Das Interieur, obschon durchaus funktionell gestaltet, hat immer noch jenen freudlosen Hartplastik- Look, der auch frühere Skoda-Modelle auszeichnete. Aber Platz gibt es genügend, und die Sitze bieten sogar mehr Bequemlichkeit als die sportlich ausgeformten Sessel des Ibiza, die das Gefühl vermitteln, auf einem Fußball zu sitzen. Die Sitzposition des Fahrers freilich befriedigt weder im Skoda noch im Seat: Im Felicia ist sie zu hoch, im Ibiza zu tief. Allein der VW läßt keine Wünsche offen: perfekte Sitzposition, erstklassige Sitze mit guter Seitenführung. Auch die Verarbeitung des Polo setzt die Maßstäbe. Er ist frei von jenen lästigen Nebengeräuschen, die der Seat auf schlechten Straßen hören läßt.
Beim Skoda wirkt die Karosseriestruktur solide, aber die blechern ins Schloß fallenden Türen, der beim Testwagen schwirrende Schalthebel und die hakeligen Türschlösser, deren Bedienung durch den asymmetrischen Schlüssel zusätzlich erschwert wird, lassen trotzdem kein echtes Qualitätsgefühl aufkommen. Was den Umfang der serienmäßigen Ausstattung angeht, kann der Skoda nicht mit dem Seat mithalten, der beispielsweise zwei Airbags und Zentralverriegelung bietet. Wohl aber mit dem VW Polo. Dem hat er sogar die Kopfstützen im Fond und die geteilte Rücksitzlehne voraus. VW gängelt den Kunden zudem mit in Paketen zusammengefaßten Extras: Elektrische Fensterheber bedingen die Zentralverriegelung, Kopfstützen hinten sind an die Höhenverstellung der Vordersitze gekoppelt.