VW Phaeton

Erste Fahreindrücke und letzte Testkilometer vor dem Serienstart im Scheichtum Dubai: das neue Luxusmodell von Volkswagen, der 420 PS starke Phaeton.
Das Zusammenspiel zwischen dem Noch-VW-Chef und seinemNachfolger klappt blendend. Während Ferdinand Piëch eine Zwei-Euro-Münzehochkant auf der Motorabdeckung ausbalanciert, tritt Bernd Pischetsrieder imInnern des neuen VW-Luxusmodells Phaeton das Gaspedal vorsichtig durch. DieMünze bleibt stehen, was für die vorbildliche Laufruhe des 420 PS starkenZwölfzylinders spricht. Und es ist eine Warnung an all jene, die sich in einenPhaeton setzen, bei dem der Schlüssel im Zündschloss steckt. Der Zwölfzylinderschnurrt so zurückhaltend und vibrationsfrei, dass man wirklich ganz genauhinhören sollte – oder besser noch einen Blick auf den Drehzahlmesser richtet.
Steht die Nadel knapp unter 1000 Touren, dann sind die zwölfZylinder bereits bei der Arbeit. Bremse treten, Wählhebel auf D, Gas geben undlos geht’s. Das Gaspedal möchte beim Anfahren ein ordentliches Stückdurchgetreten werden. Wer beim Gedanken an die 420 PS bereits schweißnasseHände bekommt, der kann beruhigt sein. Der Phaeton verteilt seine Antriebskraftauf alle Viere. Und wahren Beschleunigungsorgien steht schon das stattlicheGewicht der Nobellimousine im Wege. Dabei hat VW dem Neuen schon einigeLeichtbau-Teile mit auf den Weg gegeben. Hauben und Türen sind aus Aluminium. Nicht nur die Stoßfänger sind aus Kunststoffgeformt, sondern auch die Reserveradmulde und die Kotflügel. Mit knapp unter2,3 Tonnen markiert der Phaeton trotzdem die Spitzenposition unter den schwerenLuxuswagen. Dafür, so verkündet VW, istkeine andere Limousine verwindungssteifer.
Der neue Volkswagen soll in den Disziplinen Solidität, Qualität, Sicherheit und KomfortMaßstäbe setzen. Dafür gibt es ein aufwendiges Luftfeder-Fahrwerk mit stufenlosverstellbaren Dämpfern. Die lassen sich vom Fahrer vierfach einstellen. Der Fahrkomfort ist sicher eine der Stärkendes Neuen, mit dem VW erstmals in den Bereich der Nobellimousinen vorstoßenwill. Lange Wellen oder kurze Rippen werden gleichermaßen elegant abgefedert.Und dies geht nicht etwa auf Kosten der Agilität. Im Gegenteil: Man hateigentlich nicht den Eindruck, einen 2,3-Tonnen-Koloss um die Kurven wuchten zumüssen. Das Holzlenkrad liegt griffig in der Hand. Einlenk- und Haltekräftesind gut dosiert.