VW Polo 75 Servo Automatik im Test

Mit 75 PS und einer neu entwickelten Viergangautomatik wird der VW Polo zu einem ebenso munteren wie komfortbetonten Kleinwagen.
Bei Volkswagen dauert es immer etwas länger. Während die wichtigsten Polo-Konkurrenten längst eine Automatik- Alternative bieten, kommt der kleinste VW erst jetzt mit einer automatischen Kraftübertragung auf den Markt.
Immerhin: Was lange währt, wird endlich gut. Die neu entwickelte Viergangautomatik mit Wandlerüberbrückung, ausschließlich in Verbindung mit dem 75 PS starken 1,6 Liter-Motor lieferbar, sorgt für einen Antriebskomfort, der auch einer größeren Limousine gut zu Gesicht stünde. Die Schaltvorgänge vollziehen sich selbst unter Volllast mit einem minimalen Ruck, Lastwechselbefehle mit dem Gaspedal werden ohne Umschweife mit einem Übersetzungswechsel beantwortet.
Die Leistung des Motors nutzt die Automatik gut aus. Wenn der Fahrer mit Kickdown beschleunigt, werden die einzelnen Gänge nahezu bis an den roten Bereich des Drehzahlmessers ausgedreht. Und bei schnellem Gaswegnehmen hält das Getriebe zunächst die eingelegte Fahrstufe, womit es unnötige Schaltvorgänge beim Anbremsen von Kurven und beim anschließenden Heraus beschleunigen vermeiden hilft.
Der Nachteil aller Automatikgetriebe, die Fahrleistungen zu verschlechtern und den Verbrauch zu erhöhen, haftet allerdings auch dem Polo an: Um auf 100 km/h zu beschleunigen, braucht die Automatik-Version 1,8 Sekunden mehr als das handgeschaltete Pendant. Der Verbrauch (8,9 statt 7,8 Liter/ 100 km) erreicht ein für Kleinwagenmaßstäbe nicht mehr ganz zeitgemäßes Niveau. Doch der Komfortvorteil überwiegt, und dass er so überzeugend ausfällt, ist nicht zuletzt dem 75 PS-Motor zu verdanken, der sich durch kraftvollen Durchzug schon im unteren Drehzahlbereich auszeichnet und damit der Automatik das Leben leichtmacht. Allerdings wird die ansonsten gute Laufkultur des Vierzylinders durch lautstarkes Dröhnen bei hohen Drehzahlen empfindlich beeinträchtigt.