Ist das die neue Marco-Polo-Basis?
Mercedes-Benz Vans zeigen einen ersten Blick auf das Showcar Vision V. Was wir über den Van wissen und was das für zukünftige Mercedes-Campervans und ihren Antrieb bedeutet.
Auf der Shanghai Autoshow zeigt Mercedes-Benz zum ersten Mal das Showcar Vision V. Dabei handelt es sich um einen Highend-Van, der mit allerlei Ausstattung gut betuchte VIP-Kundinnen und – Kunden ansprechen will. Es ist ein Ableger der neuen Van Electric Arhcitecture – VAN.EA – der E-Basis, der neuen V-Klasse, die um eine VAN.CA für die Verbrenner-Version ergänzt wird. Damit eröffnet der Hersteller erstmals einen Blick auf ein seriennahes Modell des Fahrzeugs, auf dessen Grundlage in Zukunft vermutlich kompakte Campingbusse wie der Mercedes Marco Polo ausgebaut werden.
Ab 2026 führt Mercedes-Benz Vans die neue Van Electric Architecture (Van.EA) ein. Diese modulare Plattform soll die Basis für verschiedene Fahrzeugtypen bilden – von Familien-Vans über VIP-Shuttles hin zu besonders geräumigen Modellen im Luxussegment. Mit dieser Erweiterung plant der Hersteller, eine neue Fahrzeugklasse im oberen Marktsegment zu etablieren. Die Bezeichnungen für die zukünftigen Vans verkündete Mercedes jetzt ebenfalls: VLE und VLS.
Alle Infos zum Showcar in Shanghai gibt es bei unserem Schwestermagazin auto motor und sport.
Elektro-Basis für Marco Polo
Es könnte also möglich sein, dass eine dieser Versionen die neue Basis für den kommenden Marco Polo wird. Schon vergangenes Jahr sind erste Erlkönigbilder von dem neuen Van aufgetaucht. Könnte eines der Fahrzeugtypen auch ein Campervan sein? Die Wahrscheinlichkeit, dass wir 2026 einen völlig neuen Marco Polo auf Basis des Vision V sehen werden, ist hoch.
Erst kürzlich bestätigten Mercedes-Benz, dass sie die komplette Produktion des Marco Polo übernehmen. Zuvor lag der Campingausbau der V-Klasse beim Camping-Spezialisten Westfalia.
Verbrenner ziehen nach
Allerdings ließ Mercedes-Benz Vans schon durchblicken, dass es nicht nur einen Marco Polo auf der elektrischen Architektur Van.EA geben wird, sondern auch ein Pendant mit Verbrennermotor. Parallel zur Van.EA folgt nämlich 2026 eine Van Combustion Architecture (VAN.CA) für hochmoderne Verbrenner-Vans. Außerdem sollen alle zukünftigen Vans, sprich mit E- und Verbrenner-Antrieb, zu 70 Prozent aus Gleichteilen entstehen.
Im Umkehrschluss bedeutet das also, dass die Vision V uns auch einen Ausblick auf den Nachfolger der Verbrenner-V-Klasse gibt. Denn bei 70 Prozent Gleichteile-Anteil dürften die restlichen 30 Prozent vor allem den Antrieb betreffen.
Die neue Mercedes-Strategie
Das Aussehen des Showcars ist hoch futuristisch. Vermutlich wird die Serienversion noch einmal optisch verändert.
Immerhin zeigt die neue Modelloffensive von Mercedes-Benz, dass sich Elektro- und Verbrenner-Fahrzeuge in Zukunft vom Design her wieder annähern sollen. Die Zeiten in denen viele Elektrofahrzeuge völlig anders aussahen, als ihre Verbrenner-Pendants, scheinen vorbei zu sein. Diese Strategie schien nicht aufzugehen. Mercedes-Benz musste zu Beginn des Jahres schlechte Zahlen präsentieren.