Mercedes-Benz 300 SE
Mit CooleKarren.com ist eine neuartige Auktionsplattform am Start, die ein unvergessliches Erlebnis rund um den Erwerb ganz besonderer Automobile bietet – von Oldtimern über Youngtimer und Sportwagen bis hin zu wirklichen Raritäten. Wir zeigen das Highlight der Woche.
Die gradlinige Karosserieform des W112 entsprang dem Gedankengut des damaligen Mercedes-Benz Chefdesigners Karl Wilfert und seinem Team. Als das erste Oberklasse-Modell der Heckflossen-Familie geht das elegante Cabriolet aus dem Hause Mercedes-Benz in die Geschichte ein. Den vom Hersteller als Peilstege bezeichneten Heckflossen verdankt der W112 seinen Spitznamen "Große Flosse". Neben der eleganten Erscheinung wurde ihnen darüber hinaus auch ein Nutzen seitens des Herstellers zugesprochen – eine Einparkhilfe, da sie klar das Ende des Fahrzeugs markierten. Auch in puncto Sicherheit hatte sich das Team um Karl Wilfert bei der Neuentwicklung der Karosserie etwas einfallen lassen. Nach umfangreichen Crashtests, bei denen unter anderem auch ein Überschlag bei Tempo 80 km/h mittels einer Rampe herbeigeführt wurde, erhielt die ohnehin schon stabile Fahrgastzelle wirksame Knautschzonen.
Unser hier angebotenes Mercedes-Benz 300 SE Cabriolet in blütenweiß mit schwarzem Cabrioverdeck lief im April 1965 vom Band und wartet in nahezu perfektem Zustand auf. Bis Mitte der 2000er erkundete der elegante Daimler-Benz bei einem Auslandsaufenthalt die Straßen von Paris, bevor er im Jahr 2004 in die Heimat zurückrollte. Fahrbereit und mit TÜV sowie HU aus Oktober 2020 versorgt, erfreut sich das Cabriolet derzeit an den kurvigen Straßen inmitten der Weinberge des schönen Rheingaus. Aus der Fahrzeugdokumentation geht hervor, dass der Wagen stets gepflegt wurde. So wurde der Mercedes in den Jahren 2011 und 2012 umfangreich und aufwendig restauriert und dementsprechend eine hohe Investition in den Erhalt des Fahrzeugs gesteckt.
Klang des Oldies lässt Autofans aufhorchen
Während die Karosserie vollständig entlackt, ausgebeult, instandgesetzt und geschlichtet wurde, sitzt man im Innenraum des Fahrzeugs nach wie vor auf den herrlich bequemen Ledersitzen aus dem Jahr 1965. Lediglich eine behutsame Aufbereitung sowie Aufpolsterung wurde den mit blauem Echtleder bezogenen Sitzen zuteil. Das ab Werk verbaute Lenkrad musste im Zuge der Restaurierung einem original Nardi Holzlenkrad von 1965 weichen als ihn sein aktueller Besitzer 2013 übernahm. Kostenpunkt ca. 4.000 Euro. Nicht nur die rundum einwandfreie Optik – nein auch der Klang des Oldies lässt Autofans am Straßenrand aufhorchen. Ebenfalls mit rund 2.500 Euro erneuert, erklingt die Alu-Auspuff-Anlage, die beim Tritt auf das Gaspedal ihren Klang zum Besten gibt.
Ob nur kleine Ausfahrten in den heimischen Gefilden oder aber längere Fahrten zu den Küsten Italiens oder Frankreichs – das 300er SE Cabriolet schnurrt wie ein Kätzchen. Auf wenig gefahrenen Vredestein Sprint Classic Reifen treibt einen der 6-Zylinder-Ottomotor mit gepflegten 125 KW/170 PS der Sonne entgegen. Einzig der Wettergott könnte die Ausflugseuphorie trüben. Doch selbst in diesem Fall, klappt man das neuwertige Cabriodach zu und kann sich des geschichtsträchtigen Geruchs von altem Leder erfreuen, der den Zeitgeist des Fahrzeugs widerspiegelt.
Bis zu 190 km/h schnell
Dieser wird weiter getragen durch das originale BECKER EUROPA und das reichlich verwendete Wurzelholz, welches die kompletten Armaturen einkleidet. Die schönen und klaren Rundinstrumente für Drehzahl (bis 7.000 U/min) und Geschwindigkeit (bis 220 km/h) prägten den Stil von Daimler über viele Baureihen hinweg. Geschaltet wird der 3 Liter M189 über ein manuelles 4-Gang-Getriebe, welches die Kraft auf die hinteren Räder loslässt. Bei Bedarf geht das auch über 190 km/h. Es ist und bleibt eine S-Klasse!
Einen sehr gründlichen Check-Up durchlief dieses traumhafte Cabriolet im November 2014 unter den strengen Augen von Kfz.- Sachverständigen, welcher zu einer Gesamtbeurteilung mit der Note 1-2 gelangte. Die glatte Note 1 ist nur solchen Fahrzeugen vorbehalten, die in komplett neuwertigem und originalem Zustand im Produktionsjahr in einem Museum beispielsweise konserviert wurden.