SL, Z1, M5, Viper
Das österreichische Auktionshaus Dorotheum versteigert am 29.8.2020 in Vösendorf unter anderem einen SL vom Hotel Sacher, einen BMW M5 und eine Dodge Viper.
Wenn Sie es 1974 verpasst haben, einen Mercedes 450 SL zu kaufen oder 1989 keinen BMW M5 angeschafft haben, können Sie das am 29. August nachholen. Beide Autos sind natürlich nicht neu. Doch sie erzählen interessante Geschichten: Den 450 SL der Baureihe 107 kaufte 1975 der Besitzer des Hotel Sacher in Wien. Peter Gürtler bestellte den Roadster in 862 Piniengrün mit Leder in 265 Pergament und einigen Extras: Fondsitze, elektrische Fensterheber und Leichtmetallräder zum Beispiel.
Nach dem Kauf ließ er laut Dorotheum außerdem ein Telefunken B-Netz-Telefon einbauen. Allein dieses, heute funktionslose, Ausstattungsdetail entsprach im Preis einem Drittel des Basispreises des gesamten Autos. Heute blockiert der Hörer das Ablagefach in der Mittelkonsole und das Bedienteil wählt niemanden mehr an.
M5 von 1989 in 520i-Optik
Ähnlich schlechte Karten dürfte haben, wer das klobige Autotelefon in der Mittelkonsole des BMW M5 ausprobiert. Doch das damals teure Extra stellt heute ohnehin keinen Kaufgrund mehr dar. Der sitzt unter der Motorhaube des schlicht gezeichneten und schwarz lackierten E34: Der Vierventil-Reihensechser holt aus 3,5 Litern Hubraum 315 PS und brachte mit seinen Fähigkeiten Porsche-Fahrer ins Schwitzen.
Ein Unternehmer kaufte das Auto zu Weihnachten 1989, behielt es lange und bewegte es nur wenig. Die Ausstattung ist gut: Büffelleder, Klimaautomatik und Schiebedach sorgen für Distanz zu einem halb so starken 520i, dem die Sportlimousine zum Verwechseln ähnlich sieht.
Dodge Viper in Gelb
Das krasse Gegenteil stellt vermutlich eine Dodge Viper dar. Die steht während der Auktion ebenfalls zum Verkauf. Das 8,3-Liter-Monster ist gelb lackiert und wenig gelaufen: 6.198 Meilen nennt das Auktionshaus. Jede einzelne Meile dürfte ein Vergnügen gewesen sein: Bei über 700 Newtonmeter macht jede Meile gleich viermal so viel Freude.