Ein roter Kombi, eine schwarze Limousine und ein blaues Coupé. Drei unterschiedliche Autos, eine Gemeinsamkeit: RS2, 500E und 968 sind made by Porsche.
Der 500E verbirgt dezent, dass er etwas Besonderes ist. Lediglich ausgestellte Radläufe kennzeichnen ihn als Topmodell. 16-Zoll-Räder hatte auch der späte 400E, das breitere Fahrwerk des R129 nur der 500E.
Ohne elektronische Fessel liefe der RS2 262 km/h, wenn wir ihn ließen. Wir lassen es nicht darauf ankommen, genießen Klang und Schub des von Porsche hochgezüchteten Fünfzylinders bei moderaten Geschwindigkeiten.
Auch hier: Ehrgeiz. Tachoskala bis 300 km/h vor weißem Hintergrund. Galt damals als sportlich, wäre heute ein konfigurierbares Digitaldisplay. Vor gut 25 Jahren wischten noch echte Zeiger über Skalen.
Industriedesign, das noch aus den 80er-Jahren stammt: Der RS2 hat eine seprat vom Fahrer schaltbare Differenzialsperre. Später gelang das automatisch über Bremseingriffe.
Generationen von Taxifahrern kennen diesen Arbeitsplatz - jedoch mit Kunstleder MB Tex statt Leder und Zebrano statt Wurzelnuss und Taxameter statt Tempomat.
Die Bandbreite vom Arbeitstier bis zur Luxuskarosse ist aber eben auch das Schöne am W124 und macht einen Teil des Reizes aus - auch beim 500E. Typisch ist auch die handfeste Funktionalität vom Automatik-Wählhebel bis zur Klimabedienung.
Bilden Sie bitte selbst einen Satz mit Stern und Straßen. Mit der Modellpflege 1993 wandert der Stern auf die Motorhaube, W201 und W124 tragen ihn als letzte Mercedes-Baureihen vorn auf der Kühlerblende.
Vibrationen sind keine spürbar, aber leider klingt der kurzhubige Leichtmetallmotor eher hell und heiser. Dafür genügen dem Motor bei moderater Fahrweise neun Liter für 100 Kilometer.
Daran scheiden sich die Geister: Die einen lieben die Scheinwerfer, die in ihrer Kugeligkeit eine Brücke zum 70er-Design des 928 schlagen, die anderen verspotten sie als Fahrradlampen.
Eher konventionell wirken die rot eingefärbten Heckleuchten am unkonventionellen 68er-Heck, das in seinen Grundzügen noch vom 944 stammt und damit ebenfalls seinen Ursprung in den 70er-Jahren hat.
Anfang der 90er eskalierten W124 und Audi 80 zu RS2 und 500E. Der 968 darf als tragischer Held gelten, weil er besser war als alle Transaxle-Vierzylinder zuvor, sich ihn aber nur wenige gönnten.
Faszinierende Autos sind alle drei und ihr Wert nahm eine steile Entwicklung nach oben. Wobei speziell der 968 nie billig war - auch da ist er eben typisch Porsche.
Welchen würde Alf nehmen? Den gediegenen 500E, der ihn an seinen eigenen 300E-24 erinnert? Den Porsche 968, dessen Instrumentengrafik ihn an seinen Audi 80 erinnert? Oder den RS2, den leidenschaftlichsten in diesem Trio?