5 Millionen Euro für Familiensammlung

Mercedes 450 SEL 6.9 W116 (1979) Wiesenthal

Das österreichische Auktionshaus Dorotheum hat am 1. Dezember 2018 13 Mercedes aus der Autosammlung des Wiener Autohändlers Wiesenthal versteigert. Mercedes 450 SEL 6.9 W 116 (1979), Schätzpreis: 25.000 bis 35.000 Euro. Auktionsergebnis: 89.700 Euro.

Lack: 904 Dunkelblau. Der W 116 kam als Neuwagen zu Wiesenthal, war zunächst Direktionswagen und ab Mitte der 1980er Teil der Sammlung. Dort blieb er bis zur Auktion.

Interieur: 905 Pergament. Der Zughebel unter dem Tacho weist auf die Hydropneumatik hin, die der Sechs-Neuner als einziger W116 hat. Mit dem Hebel kann die Bodenfreiheit verstellt werden.

Laufleistung: 75.100 km. Motor: M100, V8, Trockensumpfschmierung, 6.834 Kubikzentimeter Hubraum, 210 kW/286 PS, 550 Nm.

Mercedes 560 SEL W 126 (1989) Wiesenthal

Mercedes 560 SEL W 126 (1989), Schätzpreis: 15.000 bis 25.000 Euro. Auktionsergebnis: 59.800 Euro.

Der W 126 ist wie auch der W 116 in 904 Dunkelblau lackiert. Er diente 21 Jahre lang als Direktionswagen und kam 2010 in die Sammlung.

Innenausstattung: 968 Velours grau. Die Ausstattung ist üppig: Stand- und Sitzheizung, Airbag, Feuerlöscher, Klimaanlage, hydropneumatisches Fahrwerk mit Höhen- und Stoßdämpferhärteverstellung.

Laufleistung: 143.500 km. Motor: V8, M117 E 56, 5.543 Kubikzentimeter Hubraum, 205 kW/279 PS, 240 km/h.

Mercedes 450 SLC C107 (1977), Schätzpreis: 15.000 bis 25.000 Euro. Auktionsergebnis: 48.300 Euro.

Lack: 861 silbergrün Metallic. Mit Fuchs-Felgen und wärmedammendem Glas samt heizbarer Heckscheibe aufgewertet.

Ergibt mit Polstern in 906 Velours moosgrün eine 70er-Jahre-Zeitkapsel.

Laufleistung: 200.000 Kilometer. Den 4,5-Liter-V8 löste 1978 ein Fünfliter-Leichtmetallmotor ab.

Kleiner Trick: Dank der Lamellen können die hinteren Seitenscheiben versenkt werden.

Mercedes 220 SE Coupé (1958), Schätzpreis: 45.000 bis 65.000 Euro. Auktionsergebnis: 171.000 Euro.

Das Coupé in Beige-Metallic ist seit seiner Auslieferung an die Niederlassung in Salzburg 1959 im Besitz der Firma Wiesenthal.

Leder Creme, original und patiniert. Zum ohnehin seltenen Einspritzer-Coupé mit Schiebedach orderte man ein Becker Mexico, ein zweites Gebläse, eine Scheibenwaschanlage und eine Fondsitzbank.

Laufleistung: 108.000 km. Motor: R6, 85 kW (115 PS).

Mercedes 220S Cabriolet (1957) Wiesenthal

Mercedes 220S Cabriolet (1957), Schätzpreis: 75.000 bis 100.000 Euro. Auktionsergebnis: 148.600 Euro.

Dieses Ponton-Cabrio wurde im Juli über den Zürcher Mercedes-Händler an einen Kunden in Basel ausgeliefert und kam 1986 über dessen Frau zu Wiesenthal.

Laut Auktionshaus ist der 220S nicht restauriert, wurde lediglich vor längerer Zeit lackiert. Der Zweivergaser-Sechszylinder leistet 100 PS, das genügte damals für eine beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Mercedes 220A Cabriolet (1954) Wiesenthal

Mercedes 220 Cabriolet A (1954), Schätzpreis:110.000 bis 150.000 Euro. Auktionsergebnis: 159.800 Euro.

Von den 1951 auf der IAA präsentierten Sechszylinder-Baureihe verkaufte Mercdes 1.000 Cabrios. Dieses hier ging zunächst in die USA und kam 1987 über den Atlantik zu Wiesenthal.

Geschaltet wird am Lenkard, mitten im Armaturenbrett sitzt ein Telefunken-Radio. Das Interieur wurde 2003/2004 zusammen mit der Karosserie restauriert. Die Technik war schon vorher dran gewesen: 1993 der Motor, 1995 die Vergaser.

Mercedes 230 SL Pagode (1965) Wiesenthal

Mercedes 230 SL (1965), Schätzpreis:65.000 bis 85.000 Euro. Auktionsergebnis: 105.800 Euro.

Der Erstbesitzer bestellte seine Pagode in weiß mit rotem Interieur in MB Tex und schwarzem Dach. Wiesenthal übernahm das Auto 1987 unrestauriert.

Das Viergang-Schaltgetriebe passt gut zum 150 PS starken 2,3-Liter-Reihensechszylinder. Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h.

Mercedes 300b Cabriolet D (1954), Schätzpreis:140.000 bis 200.000 Euro. Auktionsergebnis: 187.800 Euro.

Viele Viertürer-Cabriolets gibt es nicht. Vom 300 Cabriolet D baute Mercedes 125 Stück. Diesen hier holte am 20. Juli 1954 der Kunde, die Firma Teekanne, in Stuttgart ab.

Nach seiner Zeit bei der Teefirma wanderte das Viertürer-Cabrio in die USA aus und kam Mitte der 1990er-Jahre zur Firma Wiesenthal nach Wien.

Der Dreiliter-Reihensechszylinder hat 125 PS. Das Auktionshaus nennt keine Laufleistung.

Mercedes 300 S Roadster (1952), Schätzpreis: 550.000 bis 750.000 Euro. Auktionsergebnis: 607.800 Euro.

Einst kostete der 300 S Roadster fantastische 34.500 Mark. Das entsprach dem gegenwert von zehn VW Käfer. Acht Käfer genügten für den Erwerb eines Flügeltürers.

Dieser 300 S Roadster reiste um Weihnachten 1952 über Bremen in die USA, im Gepäck ein Kilo Lack und einige Ersatzteile. Zu Wiesenthal kam er 1978 über die US-Niederlassung nach Wien. Die Karosserie wurde 1992/1993 restauriert, das Interieur um die Jahrtausendwende.

Mercedes 300 SL Roadster (1957), Schätzpreis: 750.000 bis 950.000 Euro. Auktionsergebnis: 1.123.000 Euro.

Seit 1976 in der Sammlung Wiesenthal. Matching Numbers.

Der Einstieg in den Roadster ist leichter als in den Flügeltürer und einfacher zu fahren ist er auch. Der zu versteigernde 300 SL ist der 11. gebaute Roadster.

Laufleistung: 73.000 km. Der Dreiliter-Sechszylinder ist geneigt eingebaut, passt nur so unter die Haube.

Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet W111 (1970) Wiesenthal

Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet (1970), Schätzpreis: 240.000 bis 320.000 Euro. Auktionsergebnis: 372.600 Euro.

Der dunkelgrüne 280 SE 3.5, eines von 1.232 Cabriolets, kam im Alter von neun Jahren aus den USA in die Wiesenthal-Sammlung.

Lack: moosgrün. Interieur: Leder pergament. Zur Sonderausstattung zählt unter anderem eine Klimaanlage.

Der "kleine" 3,5-Liter-V8 mit 200 PS kam auch im W 116 und in der 107er-Baureihe zum Einsatz.

Mercedes 600 Pullman (1964), Schätzpreis:180.000 bis 260.000 Euro. Auktionsergebnis: 383.800 Euro.

Der Pullman diente den drei österreichischen Bundespräsidenten Schärf, Jonas und Kirchschläger als Staatskarosse.

Hier lenkte der Chauffeur, hinten repräsentierte die Prominenz.

Klappstühlchen für Leibwächter. Klassische Materialaufteilung: Die arbeitende Klasse schwitzt auf Leder, die Herrschaften sitzen auf Velours.

Staatsoberhäupter und Festspiel-Transfers waren zwischen 1964 und 1976 Tagesgeschäft für den außergewöhnlichen Mercedes. Danach wurde das Leben ruhiger, jetzt wird er versteigert.

Mercedes 300 SL Flügeltürer (1955), Schätzpreis: 900.000 bis 1.200.000 Euro. Auktionsergebnis: 1.492.600 Euro.

Den hätten Sie zu Recht vermisst: Ein Flügeltürer gehört in jede hochklassige Mercedes-Sammlung, oder nicht?

Dieser hier wurde zunächst mit blauem Stoff-Interieur in die USA geliefert, kam später mit schwarzen Lederpolstern zurück nach Europa und dort in die, Sie ahnen es, Sammlung Wiesenthal.

TÜV-Report: Die besten und schlechtesten Autos

Die häufigsten Mythen im Straßenverkehr

3 günstige, neue Campervans

Die Todsünden auf der Autobahn

Die häufigsten Fehler beim Fahren mit Automatikgetriebe