Wann du welche PC-Komponenten aufrüsten solltest

PC-Upgrade: Wann musst du welche Komponenten aufrüsten?
Wir analysieren, welche PC-Komponenten wann ein Upgrade benötigen und skizzieren, wie teuer das für unterschiedliche Ansprüche werden kann.
Wer richtig mit seinem PC umgeht, agiert nachhaltig. Anders als bei einer Spielekonsole musst Du nämlich kein neues Gerät kaufen, wenn Dir die Leistung Deines Systems nicht mehr ausreicht. Stattdessen genügt es oft, einzelne Komponenten auszutauschen. Doch bei welchen ist relativ schnell der Austausch angesagt, wo kannst Du Dir Zeit lassen und was kostet das Ganze für unterschiedliche Ansprüche? Genau das beantworten wir in diesem Ratgeber und gehen dabei zunächst auf diejenigen Komponenten ein, die Du tendenziell eher ersetzen solltest.
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1. Grafikkarten
Inzwischen hat die Grafikkarte dem Prozessor die Top-Position als Herz des PCs mehr als nur streitig gemacht. Die Hardware-Komponente besteht im Kern aus drei Teilen, nämlich Grafikprozessor und -speicher sowie Speicherinterface. Bei aktuellen Spielen und ressourcenhungrigen Anwendungen hat die Grafikkarte den größten Einfluss auf die Leistung eines Computers. So bietet etwa die Nvidia GeForce RTX 4090 derzeit nicht nur bis zu 24 Gigabyte ultraschnellen Speicher vom Typ GDDR6X, sondern auch in der Spitze 16.384 Streaming-Multiprozessoren. Dadurch ist es möglich, eine sehr große Anzahl von Berechnungen gleichzeitig durchzuführen. Das ist vor allem bei komplexen 3D-Grafiken und ähnlichen rechenintensiven Aufgaben ein wichtiger Vorteil. -
1.1 Alterung
Bei keiner anderen PC-Komponente gab es in letzter Zeit so große Innovationssprünge. Das dürfte sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Dabei beschleunigt ein besonderer Kreislauf den Alterungsprozess. So nutzen viele Softwareentwickler modernste Grafikprozessoren (GPUs), um realistische Spiele und ressourcenintensive Anwendungen effizient zu beschleunigen. Da diese dabei oft an ihre Grenzen oder sogar leicht darüber hinaus gehen müssen, kreieren Hardware-Entwickler wiederum noch leistungsstärkere GPUs. Heute bringen die meisten Hersteller jedes Jahr eine neue Generation von Grafikkarten auf den Markt. Diese bieten oft nicht nur neue Features, sondern häufig auch eine optimierte Architektur. Zwar können auch anspruchsvolle Nutzer mal eine neue Grafikkartengeneration auslassen. Wer sich bezüglich der Performance seines Systems nicht abhängen lassen möchte, sollte dennoch alle zwei oder spätestens alle drei Jahre den Austausch der Grafikkarte erwägen. -
1.2 Kosten
Heute hat eine Grafikkarte – jedenfalls dann, wenn Du diese für anspruchsvolle Spiele oder Anwendungen verwendest – nicht nur einen besonders großen Einfluss auf das Leistungsniveau Deines PCs. Es handelt sich auch um die kostspieligste Komponente. Welche Ausgaben genau auf Dich zukommen, hängt von Deinen Ansprüchen ab. Hier ist es sinnvoll, zwischen den Niveaus Einstiegsklasse: 280 bis 400 Euro, Mittelklasse: 440 bis 600 Euro, Oberklasse: 640 bis 800 Euro und Spitzenklasse: 1.000 bis 2.500 Euro zu differenzieren. -
2. Prozessoren
Auch wenn der Prozessor (CPU) in vielen Computersystemen nicht mehr die wichtigste Komponente ist, sollte niemand seine Bedeutung unterschätzen. Ist die CPU nämlich nicht ausreichend dimensioniert, um der Grafikkarte effizient Daten zu liefern, kann das Dein komplettes System ausbremsen. Dann bringt dementsprechend auch die schnellste GPU kein Leistungsplus mehr. -
2.1 Alterung
CPUs altern nicht ganz so schnell wie GPUs. Aber auch hier gibt es technische Evolutionssprünge, die zumindest in einzelnen Segmenten die Performance deutlich verbessern. In Bezug auf Spiele ermöglicht das etwa der sogenannte 3D-V-Cache von AMD. Diesen haben etwa die Modelle Ryzen 9000X3D (Granite Ridge-X), Ryzen 7000X3D (Raphael-X) sowie Ryzen 5000X3D (Vermeer-X) an Bord. Oft ist es ohne große Einbußen bei der Performance möglich, zwei oder sogar drei Prozessorgenerationen zu überspringen. Wer etwa einen Core-i-13000, Core-i-14000 bzw. Core Ultra von Intel oder einen Ryzen 7000 oder Ryzen 9000 von Konkurrent AMD nutzt, dürfte die nächsten vier oder sogar fünf Jahre nicht zwingend ein CPU-Upgrade benötigen. -
2.2 Kosten
Im Vergleich zu Grafikkarten sind Prozessoren eher günstig. Das gilt nicht nur für die relativ geringen Einstiegspreise. Auch der Sprung in die Spitzenklasse belastet das Portemonnaie deutlich weniger. So ergeben sich für die einzelnen Leistungsniveaus ungefähr folgende Kosten: Einstiegsklasse: 80 bis 120 Euro, Mittelklasse: 160 bis 240 Euro, Oberklasse: 300 bis 400 Euro und Spitzenklasse: 450 bis 600 Euro .
Ein Beispiel für eine der derzeit schnellsten, speziell auf Gaming ausgerichtete CPU ist das Modell Ryzen 7 9800X3D von AMD. Hier beläuft sich die unverbindliche Preisempfehlung auf 529 Euro. Mit diesem Prozessor dürften auch anspruchsvolle Gamer jahrelang auskommen. -
3. Arbeitsspeicher
Ein ausreichend großer Arbeitsspeicher ist für Computer essenziell. Ist der RAM zu gering dimensioniert, droht ein Flaschenhals, der das gesamte System ausbremst. Bei der Speicherausstattung gilt es natürlich, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Während ein Office-PC mit acht Gigabyte RAM meistens noch auskommt, ist bei einem Spielecomputer die doppelte Menge an Arbeitsspeicher oft schon nicht mehr genug. -
3.1 Alterung
RAM selbst ist erfreulich langlebig. Zudem dauert es Jahre, bis eine neue Generation auf den Markt kommt. Meistens erfolgt der Wechsel des Arbeitsspeichers darum erst mit anderen Komponenten und wenn eine neue Speichergeneration zur Verfügung steht. Für einige Nutzer kann in diesem Zusammenhang etwa derzeit der Wechsel von DDR4- auf DDR5-RAM anstehen. -
3.2 Kosten
Viele Computerbesitzer geizen nicht mit RAM. Das liegt auch daran, dass es sich um eine relativ günstige Komponente handelt. Bei der folgenden Klasseneinteilung ist zu beachten, dass 128 Gigabyte (und mehr) Hauptspeicher nur für wenige professionelle Workstations und äußerst anspruchsvolle Aufgaben sinnvoll sind: Einstiegsklasse (16 Gigabyte DDR5-RAM): 40 bis 60 Euro, Mittelklasse (32 Gigabyte DDR5-RAM): 90 bis 140 Euro, Oberklasse (64 Gigabyte DDR5-RAM): 180 bis 240 Euro und Spitzenklasse (128 Gigabyte DDR5-RAM): 340 bis 600 Euro. -
4. Datenspeicher, Mainboards, Netzteile etc.
Alle anderen PC-Komponenten lassen sich bequem in einer einzigen Gruppe zusammenfassen. Das liegt daran, dass hier ein Upgrade nicht regelmäßig, sondern nur bei akutem Bedarf erforderlich ist. Reicht etwa der Speicherplatz nicht mehr aus, kann eine größere oder eine zusätzliche HDD oder SSD Abhilfe schaffen. Ist Dein Netzteil nicht leistungsstark genug, um die neu angeschaffte GPU oder CPU mit ausreichend Strom zu versorgen, ist auch hier ein Austausch angesagt. Ähnliches gilt, wenn das alte Mainboard nicht mehr (optimal) mit den neuen Prozessoren zusammenarbeitet. -
Erfüllen diese Komponenten allerdings die Anforderungen, kannst Du sie über viele Jahre mit mehreren Generationen von Grafikkarten, Prozessoren und Arbeitsspeicher nutzen. Gerade bei Datenspeichern sind die Ansprüche so unterschiedlich, dass wir hier kaum sinnvoll über Kosten reden können. So benötigt etwa ein Gamer womöglich nur eine kleine, aber ultraschnelle SSD. Dient der Datenspeicher hingegen für häufige Backups, ist eine HDD mit viel Speicherkapazität wahrscheinlich die bessere Wahl.