So gelingt die Himmelsfotografie

So gelingt die Himmelsfotografie: Sternschnuppen und Sterne richtig aufnehmen
Sterne, Sternschnuppen, Monde und andere Himmelskörper aufzunehmen, ist selbst für geübte Profis eine Herausforderung. Mit diesen Tipps gelingt das auch am iPhone.
2025 wird ein gutes Jahr für die Sternschnuppenbeobachtung. Die Lyriden haben ihren Höhepunkt am 22. April, wo man etwa 10 Sternschnuppen pro Stunde sehen kann.
Für die Himmelsfotografie greifen die Profis zu ausgereifter Technik und besonderen Aufnahmemethoden. Auch mit dem iPhone lassen sich Sterne, Mond und Sternschnuppen auf digitale Weise festhalten und verewigen. Allerdings braucht es dafür die richtigen Einstellungen und die Umstände müssen passen. Hier erfährst Du, wie auch Dir die Himmelsfotografie am iPhone gelingt.
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Die Ausrüstung für das iPhone
Einen Schnappschuss vom Himmel machen kann jeder, doch für die Himmelsfotografie auf einem zumindest halbwegs professionellen Level braucht es die richtige Ausrüstung. Etwa ein Stativ, damit das Gerät einen stabilen Stand hat. Stabilität ist bei der Himmelsfotografie besonders wichtig, weswegen sich auch die Anschaffung einer Fernauslösung lohnt. Dabei kann zum Beispiel eine Apple Watch oder ein kabelgebundener Auslöser helfen. Mit diesen Geräten ist die Betätigung einer Taste am iPhone zum Schießen des Fotos nicht notwendig, wodurch sich unnötige Wackler vermeiden lassen. Die iPhone-Kamera verfügt standardmäßig über einen Nachtmodus. Allerdings sind spezialisierte Apps besser für die Himmelsfotografie geeignet. Dazu zählen unter anderem Apps wie „NightCap Camera“ oder „ProCamera“. Hier lassen sich wichtige Einstellungen wie Belichtungszeit, ISO und Fokus präzise steuern. -
Beste Einstellungen
Ideale Himmelsbilder brauchen bestimmte Einstellungen, um das spärliche Licht bestmöglich einzufangen. Der Nachtmodus ist dafür nur bedingt geeignet. Stattdessen ist es oftmals optimaler, die Einstellungen manuell vorzunehmen. Wichtig ist vor allem die Belichtungszeit. Diese sollte zwischen 10 und 30 Sekunden betragen, abhängig von der Helligkeit der Sterne und der Umgebung. Das iPhone sollte so eingestellt sein, dass es so viel Licht wie möglich einfängt. Dafür sollte der ISO-Wert zwischen 800 und 3.200 betragen. Achte dabei jedoch darauf, den Wert nicht zu hoch einzustellen. So vermeidest Du unnötiges Bildrauschen. Die Einstellung des Fokus auf „unendlich“ hilft ebenfalls dabei, schärfere Aufnahmen zu machen. Das kannst Du manuell über die Einstellungen des Fokus an der Kamera-App vornehmen. Gerade bei Sternschnuppen kann es von Vorteil sein, den Ultraweitwinkelkamera auszunutzen, um sie auch in der Bewegung aufzunehmen. Natürlich lassen sich damit auch größere Fotos schießen und somit der gesamte Himmel besser einzufangen. -
Die richtigen Bedingungen schaffen
Innerhalb von Städten haben Fotografen mit Lichtverschmutzung zu kämpfen. Für nächtliche Aufnahmen, bei denen das Licht der Sterne im Mittelpunkt steht, sind abgelegene Orte besser geeignet. Fahre für die Himmelsfotografie am besten aufs Land, an die Küste oder nimm den Aufstieg auf einen Berg in Kauf. Bei manchen Wetterbedingungen lohnt es sich nicht, die Himmelskörper aufnehmen zu wollen. Zum Beispiel bei dichter Bewölkung. Dunst und Nebel können ebenfalls hinderlich sein. Eine Wetter-App informiert Dich über den Stand der Bewölkung sowie über die Luftfeuchtigkeit. Selbst der Mond kann über das Licht der Sterne drüber leuchten, weswegen mondlose Nächte sich eher eignen. -
Die richtigen Aufnahmemethoden
Gerade bei Sternschnuppen ist Geschwindigkeit gefragt. Mehrere Bilder müssen in kurzer Zeit geschossen werden, dann sind sie wieder verschwunden. Die Serienbildfunktion ist dafür das richtige Mittel. Auch eine Langzeitbelichtung macht es möglich, solange die Sensoren empfindlich genug eingestellt sind. Ein Tipp: Die Himmelsfotografie lässt sich jedes Jahr mit den Meteorschauern der Perseiden oder der Geminiden üben, da sie zu festen Zeiten stattfinden. Die Perseiden lassen sich um den 12. August beobachten und die Geminiden um den 14. Dezember. Gute Himmelsfotografen richten die Aufnahme nach dem Radianten aus. Das ist der Punkt am Himmel, von dem aus der Meteorschauer seinen Anfang nimmt. Dieser sollte sich immer im Bildausschnitt befinden. Die Position des Radianten lässt sich mit Apps wie Stellarium, Redshift sowie Sky Guide genauer ermitteln. Aufnahmen von Sternschnuppen und Meteoritenschauern profitieren von dem Einsatz von durchgehenden Serienbildern und Zeitraffer. Setze dabei Langzeitbelichtung ein. Zur besseren Nachbearbeitung sollten die Fotos immer als RAW aufgenommen werden. -
Nachbearbeitung der Aufnahmen
Mit der Nachbearbeitung holst Du das Beste aus den Himmelsaufnahmen heraus. Dabei helfen Apps wie Adobe Lightroom oder Snapseed. Einige aktuelle iPhone-Modelle können Dir mit KI-gestützten Funktionen unter die Arme greifen. Zumindest die Kontraste solltest Du anpassen und das Rauschen reduzieren. Mit höheren Kontrasten scheint das Licht der Sterne und Sternschnuppen deutlicher. Hohe ISO-Werte sind oftmals notwendig bei den Aufnahmen, führen jedoch zu einem Bildrauschen, das sich mit der Nachbearbeitung entfernen lässt. Sowohl Farben als auch Lichtverhältnisse sollten im Anschluss angepasst und abgestimmt werden.
Fazit: Himmelsfotografie mit dem iPhone
Das iPhone liefert eine mehr als ausreichende Kamera, um den Sternenhimmel als digitale Aufnahmen zu verewigen. Allerdings braucht es dafür die richtige Vorbereitung, ein Stativ und nützliche Apps für die manuelle Einstellung sowie die Nachbearbeitung. Achte zudem auf die richtigen Wetterbedingungen und mache die Aufnahmen dort, wo keine Lichtverschmutzung stört.