Zerstörung: So plant die NASA das Ende der ISS
Im Jahr 2030 soll die ISS nach etwa 31 Jahren Betrieb ihre letzte Runde um die Erde drehen. Dazu arbeitet die NASA bereits an einem Konzept, um die Raumstation möglichst gefahrlos vom Himmel zu holen.
Kontrolliertes Ende
Die Technik an Bord der ISS mag zu Beginn ihrer Laufbahn noch hervorragend gewesen sein - doch das ist nicht mehr der Fall. Im Jahr 2031 soll die Raumstation daher außer Dienst gestellt werden. Allerdings darf sie nicht einfach in einem Orbit ihre Bahnen ziehen, sondern muss am besten vernichtet werden. Dazu streben die Ingenieure an, die ISS möglichst weitgehend in der Atmosphäre verglühen zu lassen.
Das Ende der ISS von A bis Z
Das geplante Manöver soll wie folgt ablaufen: Die ISS wird zunächst in einem steilen Winkel in die Erdatmosphäre eintreten. Durch die auftretende Reibung entsteht große Hitze, die schließlich dafür sorgt, dass der größte Teil der ISS einfach verglühen wird. Einige größere Teil der Raumstation werden jedoch nicht komplett verbrennen - stattdessen ist geplant, sie auf dem Meer einschlagen zu lassen und dann zu bergen.
Sobald die letzten Besatzungsmitglieder der ISS die Raumstation bis zum Januar 2031 verlassen haben, wird die bereits reduzierte Flughöhe weiter gesenkt, um den Eintritt in die Atmosphäre einzuleiten. Die geplante Region für das beschriebene Manöver wird Point Nemo im Südpazifik sein - ein unbewohntes Areal der Erde. Was nicht geborgen werden kann oder verglüht, endet dann in der Region einem bereits als Raumschifffriedhof bekannten Gebiet.
Zusammenarbeit mit Russland auf Eis
Um das geplante Manöver in Gang zu bringen, sollte eigentlich der russische Raumfrachter Progress eingesetzt werden. Dieser sollte dazu beitragen, dass der Kurs der ISS so manipuliert werden sollte, dass der kontrollierte Absturz erfolgen hätte können.
Daraus wird aber wahrscheinlich nichts: Durch die angespannten Beziehungen möchten sich die USA nicht auf Russland als Partner in dieser Sache verlassen. Die stattdessen geplante Eigenentwicklung ist nicht günstig: 180 Millionen US-Dollar soll Space Tug, so der Name des Weltraumschleppers, kosten. Durch die Kosten würde aber garantiert werden, dass man sich von Russland unabhängig macht. Ohnehin ist Russland nicht besonders gut auf die ISS zu sprechen, mehrfach hatte man bereits verlautbart, dass man bis 2024 aus dem Programm aussteigen wolle.
Nachfolger in den Startlöchern
Die Nachfolge der ISS soll eine Raumstation aus privaten Händen - die meist wesentlich besser finanziert sind als die NASA - antreten. Firmen wie Blue Origin oder SpaceX kämen dafür in Frage.