Die größten Gesundheits-Mythen

Das sind die größten Gesundheits-Mythen:
Fett macht nicht automatisch fett. Die Energiebilanz ist entscheidend
Es gibt viele Gesundheitstipps, die man hier und da immer wieder auffängt. Doch hinter einigen steckt nicht mehr als ein alteingesessener Mythos. Wir haben die populärsten entlarvt.
1. Ein Schnaps nach dem Essen ist gut für die Verdauung
Das genaue Gegenteil ist der Fall: Alkohol hemmt die Verdauung, denn er brummt der Leber, die sich eigentlich um die Verdauung des Essens kümmert, zusätzliche Arbeit auf. Besser: ein Spaziergang oder ein warmer Tee.
2. Fett macht fett
Das stimmt so nicht, denn am Ende des Tages kommt es allein auf die Energiebilanz an: Wenn Sie mehr Kalorien zu sich nehmen als Sie verbrennen, nehmen Sie zu. Ganz einfach. Da ist es egal, ob die Kalorien von Fett, Kohlenhydraten oder Proteinen stammen. Richtig ist, dass in Fett besonders viel Kalorien stecken und Sie bewusst damit umgehen sollten. Dass man trotz fettiger Ernährung auch abnehmen kann, zeigt eine US-Studie des Limestone Medical Center in Delaware, in der sich übergewichtige Probanden ein Jahr lang von fettiger Nahrung (50 statt der üblichen 30 Prozent Fettanteil) ernährten und dennoch Gewicht verloren.
3. Antibiotika helfen gegen Grippe
Vergessen Sie das gleich wieder: Eine Grippe wird durch Viren hervorgerufen, Antibiotika helfen aber nur gegen Bakterien. Warum sie Ihr Arzt bei einer Erkältung dennoch verschreibt? Das macht nur in schweren Fällen Sinn, wenn sich zusätzlich eine bakterielle Infektion ausgebreitet hat, beispielsweise eine Lungen- oder Mittelohrentzündung. Wichtig: Antibiotika sollten niemals leichtfertig eingenommen werden, denn sie wirken im Körper wie eine Atombombe.
4. Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen
Direkt nach einer Mahlzeit die Zähne zu putzen ist nicht förderlich, denn dabei schrubben Sie die Schicht weg, die Ihre Zähne eigentlich vor den Säuren aus den Lebensmitteln schützen soll. Auf Dauer kann das zu ernsten Schäden am Zahnschmelz führen. Deshalb: Nach dem Essen den Mund mit Wasser gründlich ausspülen, um die Säure im Mundraum zu verdünnen. Oder Sie entfernen die säurebildenden Bakterien vor dem Essen mit der Bürste.
5. Nach dem Essen nicht schwimmen gehen
So lange Sie vorher kein halbes Schwein verputzt haben, steht dem Sprung ins Wasser nichts entgegen. Tatsache ist, dass der Körper nach dem Essen mit der Verdauung beschäftig ist. Bei einem kleinen Snack oder einen leichten Mahlzeit brauchen Sie sich jedoch keine Sorgen zu machen. Nur bei üppigem Essen arbeitet der Verdauungstrakt auf Hochtouren und benötigt einen Großteil des Blutes. Die Folge: Sie fühlen sich müde und träge – und dann wollen Sie ohnehin nicht mehr ins Wasser, sondern lieber auf die Liegewiese.
6. 8 Stunden Schlaf sind ideal
In Wahrheit reicht ein Minimum von 6 Stunden völlig aus, um über den Tag hinweg körperlich und geistig frisch zu sein, so lange das nicht zur Gewohnheit wird. Am längsten leben Sie, wenn Sie sich dauerhaft 7 Stunden Schlaf pro Tag gönnen, wie eine US-Studie an der University of California in San Diego nachweisen konnte. Wer sich hingegen täglich 8 Stunden Schlaf gönnt, hat im Vergleich laut Untersuchung eine niedrigere Lebenserwartung.