Wirklich ein natürlicher Gesundmacher?

In jedem Supermarkt finden Sie die Vitaminbomben in Getränkeform: Smoothies. Meistens direkt neben dem frischen Obst und Gemüse. Die kleinen Frische-Rationen sind längst zum Superfood geworden. Doch wie viel „Gutes“ steckt noch in dem industriell hergestellten Fitnesssaft?
Smoothie: Was ist das?
Smoothies sind zu Saft püriertes Obst und manchmal Gemüse. Sie finden diese in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Allein die Fantasie begrenzt den Variantenreichtum. Unterschiedlichste Obst- und Gemüsesorten werden während der Herstellung miteinander kombiniert, püriert und in Flaschen abgefüllt. Für viele Menschen, besonders für diejenigen mit einem stressigen Alltag, ist der Griff zum Smoothie der perfekte Weg, die von den Ernährungsexperten empfohlene Ration von Obst und Gemüse aufzunehmen. So wird es den Smoothies zumindest nachgesagt.
Industrielle Herstellung der Smoothies in der Kritik
Doch besonders die Massenherstellung ruft immer wieder Kritiker auf den Plan. In der Werbung werden industriell produzierte Smoothies oft als gesunder Begleiter eines aktiven Lebensstils dargestellt. In der Realität aber ist es oft ganz anders.
Zucker in großen Mengen
Denn oft mischen Hersteller große Mengen Zucker neben dem Fruchtzucker bei. Auch die Vitamine und Nährstoffe sollen beim Genuss eines Fertig-Smoothies längst verflogen sein. In einer britischen Studie von 2016 wurden gekaufte Smoothies aus dem Supermarkt auf ihren Zuckergehalt getestet. Dabei kam heraus, dass die getesteten Produkte im Durchschnitt 13 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthielten. Das ist mehr Zucker, als beispielsweise in einer einzigen Coca-Cola enthalten ist. Und dieses Getränk gehört bekanntlich nicht zu den besonders gesunden Lebensmitteln. Beim Herstellungsprozess, sprich beim maschinellen Zerkleinern und Pürieren, geht zudem ein Großteil der Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe verloren. Wenn Sie also denken, Sie tuen ihrem Körper beim Trinken des sämigen Saftes etwas besonders Gutes, dann irren Sie sich oft gewaltig.
Smoothies als Dickmacher
Denn aufgrund seines hohen Nährwertes ist der fertige Smoothie eher ein Dickmacher und sollte eher als kleine Mahlzeit verstanden werden und nicht als vitaminreiche Erfrischung für zwischendurch. Beim Kauf dieses Getränks kann deswegen ein Blick auf die Inhaltsstoffe nicht schaden, um zu registrieren, was Sie eigentlich genau zu sich nehmen, anstatt blindlinks auf Werbeversprechen zu vertrauen.
Smoothies selber zubereiten
Wer auf den Genuss des Trendgetränks aber dennoch nicht verzichten will, sollte dazu übergehen, sich seine Smoothies selber und frisch zuzubereiten. Hierzu genügt ein handelsüblicher Pürierstab, Entsafter oder ein Standmixer aus einem Geschäft für Haushaltswaren. Denn Selbstgemachtes schmeckt doch bekanntlich am besten. Außerdem können Sie sich ihre Lieblingszutaten auf eigene Faust zusammenstellen und so ihre eigene wirklich gesunde Erfrischung kreieren. Doch auch hier gilt: Die flüssige Variante sollte das Essen von festem Obst und Gemüse nicht komplett ersetzen.
Getränke haben nämlich allgemein das Problem, dass der Sättigungseffekt sehr viel geringer ist als bei fester Nahrung. Durch das größere Volumen der ganzen Früchte ist der Körper bei Einnahme der gleichen Menge an Kalorien schneller zufriedenzustellen. Des Weiteren haben Forscher festgestellt, dass Menschen, die Obst als ganze Früchte zu sich nehmen, weniger von Diabetes Typ 2 betroffen sind als jene, die die flüssige Variante bevorzugen.
Smoothie-Rezepte
Damit auch Ihnen der perfekte Smoothie gelingt, kommen hier unsere Top-Smoothie-Rezepte zum Selbermachen:
Skin Firming Smoothie
Zutaten (für eine Person):
- 10-12 Kirschen (entkernt)
- 10-12 Blaubeeren
- ¼ Avocado
- 5-7 Erdbeeren
- ½ Becher fettarmer Joghurt
- 2 EL Leinsamen
Dieser Smoothie soll die Haut straffen und somit zu einem gesunden Hautbild führen. Neben einem leckeren fruchtigen Genuss erhält man also obendrein einen Anti-Aging-Effekt.
Kurkuma-Mango Smoothie
Zutaten (für eine Person):
- 1 Mango
- 1 Kurkuma Wurzel
- ½ Banane
- 1 TL Kokosöl
- 100 ml Mandelmilch
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Vanilleextrakt
Der Kurkuma-Mango Smoothie soll das Abnehmen fördern. Durch die Hauptzutat Kurkuma erhält dieses Getränk eine satte gelbe Farbe. Die Wurzel soll außerdem voll von Antioxidantien sein und das Abnehmen fördern.
Papaya-Brombeer-Smoothie
Zutaten (für eine Person):
- ½ Papaya
- 125g Brombeeren
- ½ Apfel
- 30 ml Apfelsaft
- 1 TL Ahornsirup
Ein Mix aus exotischer Papaya und heimischen Spätsommerfrüchten. Ein klassisches Beispiel für die Vielfalt von Smoothies und dafür, dass der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt sind.
Grüner Smoothie – die etwas andere Erfrischung
Der grüne Smoothie ist eine Variante, die sich vom herkömmlichen Smoothie etwas unterscheidet. Er enthält neben Obst auch Gemüse und Wasser. Besonders dem beigefügten Blattgemüse kommt eine hohe Bedeutung zu, da es viel Chlorophyll in sich trägt. Blattgrün ist allerdings besonders fest und zäh und muss deshalb im Hochleistungsmixer zerkleinert werden. Ein normaler Haushaltsmixer würde bei der Zubereitung den Geist aufgeben.
Rezept für Grünen Smoothie
Zutaten (für eine Person):
- 1 Handvoll Spinat
- ½ Banane
- ¼ Ananas
- 1 Kiwi
- 50 ml Orangensaft
Saft oder Smoothie? – die Unterschiede
In den Hauptzutaten unterscheiden sich Fruchtsäfte und Smoothies eher nicht. Beide werden aus Obst und Gemüse hergestellt und können mit Kräutern verfeinert werden. Smoothies können Sie aber auch mit Wasser, Milch oder Joghurt zubereiten. Außerdem ist der klassische Smoothie wesentlich dickflüssiger als Saft, da ihn ihm noch die kompletten Pflanzenfasern enthalten sind.
Durch das Schreddern im Mixer gehen jedoch oft wichtige Vitalstoffe der Früchte verloren. Dies ist beim sanften Auspressen für Säfte nicht der Fall. Außerdem gelangen die Nährstoffe beim Trinken von Saft schneller ins Blut, da er im Gegensatz zum dickflüssigen Smoothie nicht erst noch verdaut werden muss. Jedoch werden die Nährstoffe in beiden Varianten schneller freigesetzt als beim Kauen von Obst oder Gemüse, da die Zellwände im Mixer oder Entsafter besser zerkleinert werden.
Highspeed Mixer versprechen mehr Vitamine
Hochleistungsmixer versprechen an dieser Stelle, Vitamine und Nährstoffe so zu zerkleinern, dass sie vom Körper besser aufgenommen werden können. Zudem soll der Geschmack und die Farbe intensiver sein. Einer dieser Super-Standmixer ist der Ultrablend-Cook von Krups. Mit der hohen Geschwindigkeit von 3.000 Umdrehungen pro Minute werden die Zellstrukturen von Obst und Gemüse aufgebrochen und so wertvolle Mineralstoffe freigesetzt. Die Nährstoffe und Mineralstoffe werden, durch die feine Zerkleinerung in viele Partikel, besser vom Körper aufgenommen. Sogar Nüsse zu selbst gemachter, cremiger Nussmilch verarbeiten ist kein Problem für den Ultrablend-Cook.
Sollte man auf Smoothies verzichten?
Nur weil das Trendgetränk nicht der übergesunde Alleskönner ist, wie er in der Reklame angepriesen wird, müssen Sie noch längst nicht komplett auf ihn verzichten. Es gibt nur ein paar Dinge, die man beachten sollte.
- Zunächst sollten Sie sich immer bewusst sein, dass ein Smoothie sehr kalorienreich ist und daher als kleine Mahlzeit und nicht als Erfrischung für zwischendurch angesehen werden sollte.
- Außerdem sollten Sie sich bei ausreichender Zeit immer das kleine bisschen Mühe machen, sich die Smoothies selber herzustellen. Nur so können Sie genau wissen, welche Inhaltsstoffe Sie zu sich nehmen.
- Wer doch auf das fertige Produkt aus dem Laden zurückgreifen will, sollte sich die Zeit nehmen, sich die Zutatenliste ganz genau anzusehen. Ein vernünftiger Fertig-Drink sollte mindestens zu 50 Prozent aus der kompletten Frucht bestehen.
Foodtrends wie der Smoothie kommen und gehen. Vielleicht werden wir demnächst unsere tägliche Obstportion aus Tütchen zu uns nehmen.