
Sie sind Zeitzeugen der Geschichte – aber auch einfach faszinierende Bauten. In unserer Bildershow zeigen wir Deutschlands beeindruckendste Bunkeranlagen.
Sie sind Zeitzeugen der Geschichte – aber auch einfach faszinierende Bauten. In unserer Bildershow zeigen wir Deutschlands beeindruckendste Bunkeranlagen.
Bunkeranlage am Obersalzberg nahe Berchtesgaden
Sie gehört sicher zu den bekanntesten deutschen Bunkeranlagen. Militärisch war Hitlers zwischen 1943 und 1945 erbaute Anlage nie wirklich geeignet, aber von den Gebäuden in der Tiefe aus sollte regiert werden, wenn oben alles zerstört sei.
Die Anlage bekam sechs miteinander verbundene Teilsysteme. Geholfen hat sie letztlich nicht Hitler und sein Funktionären, sondern 1000 Arbeitern, die 1945 vor britischen Bombern hier Schutz suchten.
U-Boot-Bunker Valentin in Bremen
Bis zu 12.0000 Zwangsarbeiter, von denen Tausende starben, haben diesen enormen Bunker an der Weser zwischen 1943 und März 1945 gebaut. Im Schutz der dicken Mauern sollten pro Monat 14 U-Boote für die Kriegsmarine vom Stapel laufen. Mehr als eine Million Tonnen Kies, Zement und Stahl wurden dafür verbaut.
Valentin wurde 1945 durch die britische Royal Airforce bombardiert und nicht mehr fertiggstellt. Mit einer Grundfläche von 35.375 Quadratmetern ist der U-Boot-Bunker in Deutschland der größte freistehende seiner Art. Inzwischen existiert eine Gedenkstätte mit Besucherzentrum, ein Teil des Bunkers ist begehbar.
Fichtebunker in Berlin, Kreuzberg
Dieses auffällige Gebäude war 1874 erst einmal ein Steingasometer. Es ist in Berlin das älteste und einzige erhaltene seiner Art. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau dann als Luftschutzbunker für mehrere Tausend Menschen genutzt, heute befinden sich auf dem Dach des Fichtebunkers Luxuswohnungen. Äußerlich hat er sich jedoch kaum verändert.
Regierungsbunker bei Bad Neuenahr-Ahrweiler
Im Ernstfall hätte hierhin die ganze Bundesregierung aus Bonn flüchten sollen. Das damals streng geheime und mehrere Milliarden D-Mark teure Projekt entstand zwischen 1960 und 1972 und wurde zu einer 17,3 Kilometer langen Bunkeranlage.
Nach dem Kalten Krieg wurde alles in den 1990er Jahren stillgelegt und entkernt. Heute kann ein Rest der Bunkeranlage im Rahmen eines Besuchs des "Museums Dokumentationsstätte Regierungsbunker" besichtigt werden.
Flakturm Volkspark Humboldthain in Berlin
Zu den Berliner Flaktürmen, deren Bau von Hitler angeordnet wurde, nachdem die Royal Air Force die Stadt im August 1940 angegriffen hatte, gehört auch der im Volkspark Humboldshain. Er wurde zwischen Oktober 1941 und April 1942 errichtet. Der nördliche Teil des Bunkers ist heute noch erhalten und kann auch bei einer Führung des Vereins Berliner Unterwelten besichtigt werden.
Bunkerkirche St. Sakrament in Düsseldorf-Heerdt
Eine wirklich bombensichere Kirche – hier ist sie. Der Luftschutzbunker wurde zwischen 1940 und 1942 von den Nazis erbaut und zur Tarnung wie eine Kirche gestaltet. Nach dem Krieg wurde die Bunkerkirche in eine richtige Kirche und in Wohnungen umgebaut. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist weltweit einzigartig.
Stasi-Bunker in Machern
Er ist der einzige, noch wie im Originalzustand intakte Stasi-Bunker und kann sogar besichtigt wurden. Im Krisenfall hätte er als Ausweichführungsstelle vom Leipziger Stasi-Chef und 100 weiteren Mitarbeitern genutzt werden sollen. Der Bunker wurde 1968 bis 1971 erbaut.
Bunker Wünsdorf Zeppelin
Errichtet wurde er Ende der 1930er von der Deutschen Reichspost. Auftraggeber war das Oberkommando des Heeres der Wehrmacht. Im Dritten Reich war der mehrere Etagen umfassende Bunker der zentrale und auch größte Fernmeldeknoten im Verbindungssystem der Wehrmacht.
Heute kann Zeppelin ebenso wie der auch in Wünsdorf befindliche Bunker Maybach besichtigt werden. Allerdings sollte man sich dafür zu jeder Jahreszeit warm anziehen, denn es herrschen permanent 10 Grad im Inneren.
Bunker am Kap Arkona auf Rügen
Neben den Leuchttürmen am Kap Arkona gibt es auch zwei Bunker. Der Arkona-Bunker ist der kleinere und stammt noch aus Wehrmachts-Zeiten. Der größere wurde zwischen 1979 und 1986 gebaut und beherbergte einen Gefechtsstand der Volksmarine der DDR. Beide Bunker sind heute renoviert und zugänglich.
Reichsbahnbunker Friedrichstraße in Berlin
Wie so viele Luftschutzbunker wurde auch dieser 1943 von Zwangsarbeitern errichtet. Er sollte Reisenden der Reichsbahn Zuflucht bieten und hätte 2500 Menschen aufnehmen können. 1945 wurde er von der Roten Armee übernommen, später von der Stasi.
Zur wechselhaften Geschichte des Bunkers gehörte auch, dass er nach der Wende als Techno-Club diente. Inzwischen ist hier eine private Kunstsammlung zu sehen, die nach Anmeldung besichtigt werden kann.
Bunkermuseum Frauenwald
Die Dekodiermaschinen im Bild gehörten einst zur unterirdischen militärischen Nachrichten- und Befehlsbunkeranlage der DDR-Staatssicherheit. Erbaut wurde der Schutzraum, der selbst im Atomkriegsfall bis zu acht Tage 130 lang Menschen hätte retten können, im Thüringer Wald von 1973 bis 1975. Das Museum gibt es seit 2004 – wer will, kann auch im Bunker übernachten.
Atombunker im Rathaus Flensburg
Hier sieht auf den ersten Blick nichts nach Bunker aus. Im Jahr 1968 entstand im Rathaus von Flensburg eine neue Tiefgarage. Sie sollte während des Kalten Krieges ein atombombensicherer Bunker sein und bis zu 2000 Menschen aufnehmen. Inzwischen wurde die Anlage aber schrittweise stillgelegt.
Anhalter Hochbunker in Berlin
Auch dieser Hochbunker in Kreuzberg gehört zu den Schutzräumen der Deutschen Reichsbahn. Ab 1940 wurde die Reichsbahn vom Reichsluftfahrtministeriums verpflichtet, auf ihren Bahnhöfen Schutzräume für die Reisenden zu bieten.
Gerade in den letzten Kriegstagen flüchteten hier bis zu 10.000 Menschen hin – der Bunker am Anhalter Bahnhof war also völlig überfüllt. Heute ist der geschichtsträchtige Ort unbedingt sehenswert, weil hier neben dem Berlin Story Museum auch die "Dokumentation Hitler – wie konnte es geschehen" zu sehen ist.
Rundbunker oder Zombeck-Türme in Hamburg
In keiner anderen Stadt wurden im Zweiten Weltkrieg so viele Bunker errichtet wie in Hamburg. Darunter waren elf Luftschutztürme, die nach ihrem Erbauer Paul Zombeck auch „Zombeck“-Türme hießen und meist den typischen Hamburger Klinker-Bauten angepasst wurden. Neun von ihnen gibt es noch heute, wie diesen hier auf der Moorweide.
Flakturm IV auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg
1941 wurde der graue Hochbunker an der Feldstraße erbaut. Seit 2019 wird dieser nun mit einem fünfstöckigen Pyramidenbau mit Dachgarten, Hotel, Multifunktionshalle, Ausstellungsräumen, Flächen für Stadtteilinitiativen und Urban Gardening sowie Gedenkorte für Opfer des NS-Regimes aufgestockt.