Joe Biden: Zwischen Familien-Tragödien und politischer Karriere
Demokrat und US-Präsident Joe Biden - ein Mann, der in seinem Leben bereits Erfolge feiern durfte, aber auch Rückschläge verkraften musste. Ein Blick in seine Biografie zeigt: Joe Biden ist ein Kämpfer - sowohl beruflich, als auch privat. Wir zeigen Ihnen die Höhen und Tiefen Joe Bidens bis hin zur Präsidentschaftswahl 2020.
Joseph "Joe" Robinette Biden wurde am 20. November 1942 in Scranton im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Als er zehn Jahre alt war, zog er gemeinsam mit seiner Familie nach Claymont, in den US-Bundesstaat Delaware.
Dort besuchte er die römisch-katholische Archmere Academy, die er im Jahr 1961 abschloss. Vier Jahre später machte er seinen Abschluss in den Schwerpunkten Geschichte und Politikwissenschaften an der University of Delaware in Newark. Danach...
...verschlug es ihn ans College of Law der Syracuse University, an der er einen Abschluss in Rechtswissenschaften machte. Kurz darauf zog er zurück nach Delaware. Dort arbeitete er ab 1969 als Anwalt.
In seinem Privatleben musste Joe Biden schwere Schicksalsschläge verkraften. Seine erste Frau Neilia Hunter, die er 1966 heiratete, und seine einjährige Tochter starben im Dezember 1972 bei einem Autounfall. Seine Söhne Robert "Hunter" und Joseph "Beau" Biden kamen mit Verletzungen davon.
Nach dem Verlust seiner ersten Ehefrau lernte Joe Biden seine jetzige Frau Jill Jacobs kennen und lieben. 1977 heirateten die beiden. Im Jahr 1981 wurde deren gemeinsame Tochter Ashley Biden geboren.
Im Jahre 2015 verstarb Joe Bidens Sohn Joseph "Beau" Biden an den Folgen eines bösartigen Hirntumors.
Im US-Bundesstaat Delaware liegen Bidens politische Wurzeln. Dort startete er seine politische Karriere. Nachdem er 1970 in den Rat des New Castle County gewählt wurde, zog er 1972 in den US-Senat ein und vertrat von 1973 bis 2009 den Bundesstaat Delaware - als einer der jüngsten Senatoren überhaupt.
2008 trat Joe Biden als Kandidat für die Präsidentschaftswahl an. Nach einem schwachen Ergebnis in den Vorwahlen zog er seine Kandidatur jedoch zurück. Ähnliches ist ihm bei seiner Kandidatur im Jahr 1998 passiert. Nachdem Plagiatsvorwürfe gegen ihn erhoben wurden, stieg er damals bereits nach sechs Wochen aus dem Rennen um die Präsidentschaft aus.
Am 23. August 2008 erklärte Barack Obama Joe Biden zu seinem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten. Ab dem Zeitpunkt wuchsen die beiden enger zusammen. Viele Amerikaner schwärmen von der "Obama-Biden-Bromance". Schließlich sieht Biden den ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten als...
... eine Art Bruder an. Die "Washington Post" betitelte das Duo gar als die "O'Bidens". Auch in Obamas zweiter Amtszeit blieb Biden sein Stellvertreter.
Vom Vizepräsidenten zum Präsidenten der Vereinigten Staaten: Zur 59. Präsidentschaftswahl ließ sich Joe Biden erneut zur Wahl aufstellen und forderte Donald Trump heraus. Durch seinen Sieg ist er der älteste US-Präsident aller Zeiten.
Joe Biden tritt gemeinsam mit Kamala Harris als Vizepräsidentschaftskandidatin für die Demokraten an.
Zu seinen Wahlversprechen gehörte unter anderem der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen. Donald Trump hatte dies pünktlich zur US-Wahl 2020 aufgekündigt. Außerdem hatte sich Biden als Ziel gesetzt, die USA bis 2050 klimaneutral zu machen.
Auch die Gesundheitspolitik war ein großes Thema in seinem Wahlkampf: Er will den Krankenversicherungsschutz der Amerikaner verbessern und "Obamacare" ausbauen. Er sprach bereits über "Bidencare". Sein Ziel ist eine günstige staatliche Alternative zu den privaten Krankenversicherungen.
Auch die Corona-Politik wurde im US-Wahlkampf immer wieder diskutiert. So will sich Biden für kostenfreie Tests für alle US-Bürger und bessere Schutzmaßnahmen in Schulen und Geschäften einsetzen.
Weitere Punkte in Bidens Wahlprogramm waren außerdem die Anhebung des Mindestlohns auf 15 US-Dollar pro Stunde, die Einwanderung, die Steuerreform und der Rassismus.
Der Weg bis zum "Election Day" war lang. Joe Biden und Donald Trump lieferten sich umstrittene und unruhige Wahl-Debatten.
Am 3. November öffneten die Wahllokale und Millionen US-Bürger gaben ihre Stimmen ab. Da jedoch viele Amerikaner per Briefwahl abstimmten, dauerten die Auszählungen in einzelnen Staaten mehrere Tage.
Mehr als 75 Millionen US-Bürger stimmten für Joe Biden. Das geht aus Erhebungen der Nachrichtenagentur AP, der "New York Times" und weiteren Medien hervor. Bei keiner US-Wahl konnten bisher so viele Stimmen für...
...einen Kandidaten gezählt werden. Mit diesem Rekord hat Biden den Höchstwert von Barack Obama aus dem Jahr 2008 übertroffen. Damals stimmten rund 69,5 Millionen Wähler für Obama.
Nach vier Tagen Wahlauszählung stand es am 7. November 2020 endlich fest: Joe Biden wird der 46. Präsident der Vereinigten Staaten.
Gemeinsam mit seiner Vizepräsidentin Kamala Harris, seiner Frau Jill Biden und Familienangehörigen ließ sich Joe Biden in seiner Heimatstadt Wilmington, Delaware, feiern.
