Olaf Scholz: Der Werdegang des Bundeskanzler
Der SPDler ist bei den Wahlen im September 2021 gegen Annalena Baerbock von Bündnis 90/Die Grünen und Armin Laschet von der CDU angetreten. Dabei konnte die SPD mit 25,7 Prozent am meisten Stimmen sammeln. Wir stellen Ihnen den Kanzler vor.
Olaf Scholz wurde am 14. Juni 1958 in Osnabrück geboren. Aufgewachsen ist der SPD-Kanzlerkandidat mit seinen Eltern und seinen beiden jüngeren Brüdern in Hamburg-Altona.
In Hamburg-Rahlstedt besuchte Scholz das Gymnasium Heegen. Hier war der SPDler Schulsprecher und machte 1977 sein Abitur.
1975 trat der heutige Kanzlerkandidat mit gerade einmal 17 Jahren, inspiriert durch Helmut Schmidt, der SPD bei. Scholz sagt selbst, dass es ihm schon früh wichtig war für Gerechtigkeit einzustehen, was er in der Politik verwirklichen konnte.
Nach seinem Abitur leistete Scholz Zivildienst. Anschließend studierte er bis 1985 Rechtswissenschaften in Hamburg und ist seitdem zugelassener Rechtsanwalt. Er spezialisierte sich auf das Gebiet Arbeitsrecht. Heute ist er Partner in der Kanzlei Zimmermann, Scholz und Partner in Hamburg.
Im Jahr 1982 unternahm Olaf Scholz erste Schritte in der Politik. Bis 1988 war der SPDler stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten. 1987 bis 1989 war er Vizepräsident der International Union of Socialists Youth.
Seit den 80er-Jahren ist Olaf Scholz mit seiner heutigen Ehefrau Britta zusammen. Die beiden lernten sich in Hamburg kennen und heirateten 1998. Britta Ernst ist ebenfalls SPD-Politikerin. Seit 2017 ist sie Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg. Das Paar wohnt zusammen in Potsdam.
Olaf Scholz macht nach eigenen Angaben zwei- bis dreimal pro Woche Sport: egal, ob Joggen, Wandern, Rudern oder Radfahren. Früher habe er Sport gehasst, doch seine Frau hat ihn dazu gebracht.
Sein erstes richtiges politisches Amt übernahm Scholz 1998 als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Hamburg-Altona. 2001 wurde der Sozialdemokrat Innensenator in Hamburg. Es folgten Posten als parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion 2005 und ein erster Ministerposten für Arbeit und Soziales 2007.
Von 2011 bis 2018 war Scholz Erster Bürgermeister von Hamburg.
Seit 2017 ist Scholz Bundesfinanzminister und als Vizekanzler Stellvertreter der jetzigen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Während seiner Ämter bekleckerte sich Olaf Scholz nicht immer mit Ruhm. So geriet er als Erster Bürgermeister Hamburgs in die Kritik, mit dem Cum-Ex-Steuerbetrug etwas zu tun zu haben. Die Hamburger Privatbank M.M.Warburg & Co. hatte damals Steuern in Höhe von 46 Millionen Euro nicht an die Stadt Hamburg gezahlt. Olaf Scholz soll sich während der Ermittlung gegen die Privatbank dreimal mit einem Mitinhaber der Bank getroffen haben und ihm dazu verholfen haben, dass die Stadt Hamburg auf die Rückzahlung verzichtete.
Auch wegen des Wirecard-Skandals geriet Scholz in die Kritik. Als Finanzminister ist Scholz für die Kontrolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zuständig und kann Einfluss auf deren Entscheidungen nehmen. Diese hatte Wirecard unzureichend kontrolliert, obwohl Hinweise auf fehlende Gelder vorlagen. Scholz wird beschuldigt, dass die Anstalt durch Lobbyisten beeinflusst werde und er nichts dagegen unternehme.
Die Bundestagswahl 2021 gewannen Olaf Scholz und die SPD und bildeten eine Koalition mit den Grünen und der FDP. Am 8. Dezember löste Olaf Scholz seine Vorgängerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt ab.
