Box-WM: Goldhoffnung Harutyunyan verpasst Medaille - Trainer sieht Fehlurteil

Box-WM: Harutyunyan-Bezwinger Choldarow im Finale
Hamburg (SID) - Der Goldtraum ist jäh geplatzt: Lokalmatador Artem Harutyunyan hat bei den Weltmeisterschaften der Amateurboxer in Hamburg die avisierte Medaille im Halbweltergewicht verpasst. Der 27 Jahre alte Olympiadritte von Rio verlor sein Viertelfinale gegen den Usbeken Ikboljon Choldarow nach Punkten - und beschwerte sich hinterher bitter über den Stil seines Gegners.
"Er hat sehr, sehr unsauber geboxt und mich zweimal mit dem Kopf erwischt", sagte Harutyunyan, der in der zweiten Runde vom Ringrichter angezählt worden war: "Ich hatte gedacht, dass ich gewonnen habe." Choldarow waren vom Ringrichter auch zwei Punkte aberkannt worden.
Harutyunyans Trainer Michael Timm wertete die Entscheidung als Fehlurteil. "Ich bin geschockt. Das geht nicht, das geht einfach nicht", sagte Timm: "Ich weiß nicht, was die Punktrichter da gesehen haben. Artem wollte hier zu Hause Weltmeister werden, das hat man ihm verbaut." Harutyunyan war bei der Heim-WM die größte Titel-Hoffnung des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV).
Zuvor hatte schon der Münsteraner Salah Ibrahim im Halbfliegengewicht gegen den favorisierten Kubaner Joahnys Argigalos keine Chance und verlor einstimmig nach Punkten. "Meine Beine wurden nach der ersten Runde ganz schlapp, danach hat er mich öfters getroffen", sagte Ibrahim, der vor dem Kampf wenig essen konnte, um das Gewichtslimit von 49 Kilo einzuhalten: "Aber ich will das nicht als Ausrede gelten lassen." Auch Bantamgewichtler Omar El-Hag aus Berlin war gegen Kairat Jeralijew (Kasachstan) technisch deutlich unterlegen und schied aus.