Boxen: Zukunft von Kulttrainer Ulli Wegner noch offen

Boxen: Zukunft von Kulttrainer Ulli Wegner noch offen
Berlin (SID) - Die Gespräche über eine Beschäftigung des 76-Jährigen nach Vertragsende am 30. Juni 2018 dauern an.
"Unter gewissen Voraussetzungen könnte ich mir vorstellen, noch weiterzumachen", sagte Wegner am Donnerstag dem SID. Zuvor hatte das Magazin Boxsport gemeldet, dass dem Erfolgscoach aus Berlin kein neues Angebot vorliegen würde. "Für mich ist damit Ende Juni Schluss", wurde Wegner zitiert.
Auch bei seinem langjährigen Arbeitgeber hat man die Hoffnungen auf eine weitere Zusammenarbeit noch nicht aufgegeben. "Wilfried Sauerland persönlich führt die Gespräche mit Ulli und seinem Berater und will ihn gerne halten", sagte Sauerland-Geschäftsführer Christian Meyer.
Wegner hat noch große Ziele, will aber auch, dass gewisse Punkte erfüllt sind. So möchte der Meistertrainer in sportlichen Dingen "zu 90 Prozent" das Sagen haben, außerdem müsste es bei Sauerland Event klare Ansprechpartner für ihn geben. "Das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer so", meinte Wegner.
Der Kult-Coach, der bei Boxern und Fans hohes Ansehen genießt, will Schwergewichtler Kubrat Pulew noch zum WM-Titel führen. Zunächst muss der Bulgare einen Ausscheidungskampf gegen den US-Amerikaner Jarrell Miller bestreiten. Am Montag wird das Austragungsrecht für den Kampf versteigert, der Fight muss dann bis September über die Bühne gehen.
Der Sieger ist IBF-Pflichtherausforderer von Mehrfach-Champion Anthony Joshua. Pulew hätte eigentlich schon im Oktober 2017 in Cardiff gegen Klitschko-Bezwinger Joshua antreten sollen, doch wegen einer Schulterverletzung sagte der Bulgare den Fight ab.
Ob Wegner sich auch in Zukunft weiter um seinen langjährigen Schützling Arthur Abraham kümmert, ist fraglich. "Seine Einstellung war zuletzt nicht gut", bemängelte der Coach. Ex-Weltmeister Abraham hatte Ende April durch einen Punktsieg über den Dänen Patrick Nielsen wieder Ansprüche auf einen WM-Kampf angemeldet.
Darüber hinaus trainiert Wegner in Berlin mit Albon Pervizaj, Abass Baraou und Leon Bauer hoffnungsvolle Nachwuchstalente. Ehefrau Margret würde sich allerdings wünschen, dass ihr Mann endlich mehr zu Hause ist. "Meiner Frau reicht es mit der Boxerei, aber ich entscheide. Schließlich habe ich zu Hause die Hosen an", so Wegner.