Das SID-Kalenderblatt am 11. Dezember: Der letzte Kampf von Muhammad Ali

Das SID-Kalenderblatt am 11. Dezember: Der letzte Kampf von Muhammad Ali
Muhammad Ali hatte unter anderem mit dem "Thrilla in Manila" 1975 gegen "Smokin'" Joe Frazier Boxgeschichte geschrieben.
Köln (SID) - Sein letzter Kampf am 11. Dezember 1981 in Nassau gegen Trevor Berbick wurde dagegen zum "Drama in Bahama".
Obwohl Ali, der bedeutendste und größte Faustkämpfer der Geschichte, schon zu diesem Zeitpunkt unter den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung litt, war "The Greatest" nochmals in den Ring geklettert - mit fast 40 Jahren.
Ali wollte erneut - zum vierten Mal - Weltmeister aller Klassen werden. Aber der Fight gegen Berbick bedeutete einen bitteren und bedauernswerten Abgang für den Champ, der zuvor am 2. Oktober 1980 in Las Vegas gegen seinen einstigen Sparringspartner Larry Holmes eine krachende Niederlage hatte einstecken müssen. Holmes schont ihn sogar, verzichtet auf den für Ali demütigenden K.o.-Sieg. In der zehnten Runde fliegt aus Alis Ecke das Handtuch und beendet den ungleichen Fight.
Wehmütige Erinnerungen an den großen Ali von einst wurden auch gegen Berbick wach, denn er war kein wirklicher Widersacher für den Jamaikaner. Im Zehn-Runden-Fight hatte Ali nie wirklich eine Chance, einstimmig wurde Berbick zum Punktsieger im Queen Elizabeth Sports Center von Nassau bestimmt. Es war die fünfte Niederlage für den Halbschwergewichts-Olympiasieger von Rom 1960 als Boxprofi.
Ali hatte zwar betont, er sei fit für den Kampf. Aber schon die ersten Runden zeigten, dass der "Größte" seinen Zenit überschritten hatte. Es fehlte die Schnelligkeit und die Spritzigkeit, gelegentlich versuchte er zwar wie einst in seinen Glanzzeiten zu tänzeln, den Gegner mit aus der Halbdistanz geschlagenen Jabs in Verlegenheit zu bringen. Aber es reichte nicht mehr. Seine Millionen Fans in aller Welt verfolgten traurig den letzten Ali-Auftritt.
Die Ärzte hatten ihm abgeraten, nochmals zu kämpfen. Seine lange Karriere, die zahlreichen Kopftreffer hatten Spuren hinterlassen. Seine Hände fingen bereits an zu zittern, seine Aussprache wurde undeutlich, das Nuscheln war ein deutliches Anzeichen für Parkinson. Aber erst gut zwei Jahre nach dem letzten Fight wurde die Erkrankung offiziell bei Muhammad Ali bekannt gegeben.