eSports: Games-Branche fordert Dialog mit IOC-Präsident Bach

eSports: Games-Branche fordert Dialog mit IOC-Präsident Bach
Berlin (SID) - Der Verband der deutschen Games-Branche (game) hat sich irritiert über die jüngsten Äußerungen des IOC-Präsidenten Thomas Bach zum Thema eSports gezeigt. Kern der Diskussion ist Bachs ablehnende Haltung gegenüber Spielen, die Kampfhandlungen simulieren und seiner Meinung nach Gewalt verherrlichen.
"Zunächst sind gewaltverherrlichende Games in Deutschland nach dem Gesetz generell verboten, und auf keinen einzigen eSports-Titel trifft dieser Begriff zu", hieß es in einem offenen Brief von game-Geschäftsführer Felix Falk an Bach.
Bach hatte sich zuvor offen bezüglich einer olympischen Perspektive von eSports gezeigt, er wolle jedoch nur Games zulassen, die in Einklang mit den Werten der olympischen Bewegung stehen. "Wir müssen eine rote Linie ziehen und klar machen, dass Killer-Spiele niemals Teil der olympischen Bewegung sein können", hatte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) dem Branchendienst sport intern gesagt. Gemeint sind hiermit etwa Spieletitel wie das weltweit überaus populäre Shooting-Game Counter-Strike.
Laut Falk seien "kämpferische Auseinandersetzungen in Games Stilmittel, oft mit sportlichem Charakter". Diese Merkmale teile eSports mit klassischen Sportarten wie Boxen, Fechten, Judo, Karate oder etwa dem Sportschießen. Falk wünsche sich daher einen "vorurteilsfreien gemeinsamen Dialog". Im Zuge dessen lud er Bach zur Videospielmesse gamescom (21. bis 25. August) nach Köln ein. Bach hatte bereits zuvor angekündigt, dass sich im Juli in Lausanne IOC-Vertreter mit Repräsentanten der Games-Branche zu einem eintägigen Austausch treffen werden.