Misstrauensvotum gegen den Präsidenten: Geschäftsräume des Amateurboxverbands AIBA geschlossen

Misstrauensvotum gegen den Präsidenten: Geschäftsräume des Amateurboxverbands AIBA geschlossen
Lausanne (SID) - Dem internationalen Amateurbox-Weltverband AIBA droht womöglich eine Führungskrise. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldet, blieben die Geschäftsräume des Verbandes am Mittwoch geschlossen. Grund sei laut einer an der Eingangstür befestigten Nachricht das Misstrauen gegenüber AIBA-Präsident Wu Ching-Kuo. Er habe finanzielle Unregelmäßigkeiten zu verantworten und den Verband so an den Rand des Bankrotts getrieben.
"Liebe AIBA-Angestellte. Bitte seien Sie darüber informiert, dass das Exekutivkomitee der AIBA einen schriftlichen Antrag eingereicht hat, dem Präsidenten Wu Ching-Kuo das Vertrauen zu entziehen", heißt es in der Nachricht: "Konsequenterweise wurde entschieden, in dieser Übergangsphase die Büros für den Rest der Woche zu schließen. Der Belegschaft werden diese drei Tage als Urlaub gutgeschrieben." Präsident Wu ist seit 2006 im Amt.
Gleichzeitig solle ein Interims-Management-Kommitee (IMC) eingesetzt werden, das die Arbeit des Verbands sicherstelle und innerhalb der kommenden drei Monate einen außerordentlichen Kongress organisieren soll.
Der Verband verurteilte gegenüber AFP die Bestrebungen des Kommitees. "Diese Handlungen haben nicht nur die Arbeit der AIBA und die Lebensgrundlage der Angestellten beeinträchtigt, sondern gefährden auch die Arbeit für die Ausrichtung der Amateurweltmeisterschaften in Hamburg", teilte die AIBA mit. Die Titelkämpfe finden vom 25. August bis 3. September in der Hansestadt statt.
Ein Vertreter des Kommitees sei laut Angaben des Verbandes zudem aus den Geschäftsräumen der AIBA von der Schweizer Polizei entfernt worden. Aktuell werden die Räumlichkeiten von Sicherheitspersonal bewacht.