SID-Kalenderblatt am 8. März: Der Kampf des Jahrhunderts

Muhammad Ali war schon 29 Jahre alt, hatte 31 Profikämpfe auf dem Buckel, doch ein Gefühl kannte der Sportler noch nicht: das des Verlierens.
Berlin (SID) - Muhammad Ali war schon 29 Jahre alt und hatte 31 Profikämpfe auf dem Buckel, doch ein Gefühl kannte der spätere "Jahrhundert-Sportler" noch nicht: das des Verlierens. Am 8. März 1971 sollte sich das ändern. Im legendären New Yorker Madison Square Garden musste Ali seine erste Niederlage einstecken, Gegner war der zwei Jahre jüngere und zehn Zentimeter kleinere Joe Frazier.
Im "Fight of the Century", dem Kampf des Jahrhunderts, der den Auftakt zu Alis großen Kämpfen in den 1970er Jahren mit dem "Rumble in the Jungle" und dem "Thrilla in Manila" bildete, boten beide Boxer eine Show der Extraklasse und lieferten über 15 Runden eine echte Ringschlacht. Erstmals standen sich im Schwergewicht zwei ungeschlagene Boxer in einem WM-Kampf gegenüber, für beide Kämpfer ging es um eine Börse von 2,5 Millionen Dollar.
Ali, damals nach seiner Wehrdienstverweigerung kein Titelträger mehr und damit Herausforderer, begann besser und konnte immer wieder Treffer landen. Der Liebling der Massen profitierte von seiner deutlich größeren Reichweite, musste aber auch schnell erkennen, über welch außergewöhnliche Nehmerqualitäten "Smokin Joe" Frazier, geboren in Beaufort/South Carolina, verfügte.
Im Laufe des Kampfes kam Frazier mit seinen Schlägen immer besser durch und traf Ali ein ums andere Mal empfindlich. In den letzten Runden wurde klar, dass Ali nur noch mit einem K.o.-Sieg gewinnen würde, doch der blieb aus. Stattdessen ging der Herausforderer nach einem linken Haken von Frazier noch zu Boden. Am Ende siegte Frazier verdient nach Punkten.
Ali zog die richtigen Schlüsse aus der Niederlage und nahm in einem zweiten Kampf gegen Frazier am 28. Januar 1974 wieder im Garden mit einem Punktsieg nach zwölf Runden erfolgreich Revanche. Besonders brisant ging es im dritten und letzten Duell der Rivalen am 1. Oktober 1975 auf den Philippinen zu.
Im "Thrilla von Manila" lag Frazier lange vorne, ehe Fraziers Trainer Eddie Futch den Kampf in der 14. Runde abbrechen ließ. Das Auge seines Schützlings war komplett zugeschwollen. Ali erlitt kurz nach dem Kampf einen Kreislaufzusammenbruch. Beide Kämpfer sollten in ihren späteren Kämpfen nie mehr an dieses Niveau heranreichen.