Wegen Flaschenwurf: Brähmer erwirkt Unterlassungsverfügung gegen Presseberichte

Wegen Flaschenwurf: Brähmer erwirkt Unterlassungsverfügung gegen Presseberichte
Schwerin (SID) - Der Streit zwischen Box-Trainer Jürgen Brähmer und der Promoter-Firma Sauerland Event geht in die nächste Runde: Brähmer hat beim Landgericht Berlin eine einstweilige Unterlassungsverfügung gegen Presseberichte erwirkt, in denen unter Berufung auf Promoter Wilfried Sauerland behauptet wird, Brähmer habe nach dem Boxkampf seines Schützlings Tyron Zeuge gegen den Engländer Rocky Fielding eine Wasserflasche auf Sauerland-Geschäftsführer Frederick Ness oder die Gattin von Sauerland geworfen.
Brähmers Berater-Firma Soltau Consulting bestätigte zwar auf SID-Anfrage, dass "eine Flasche auf dem Hallenboden gelandet ist", es habe jedoch keinen gezielten Wurf auf die genannten Personen gegeben. Vielmehr gehe es bei der von Sauerland forcierten Berichterstattung darum, von den Versäumnissen des Sauerland-Stalls abzulenken. Dieser hatte keinen Rückkampf von Zeuge gegen Fielding vereinbart.
Tatsächlich fehlte im Vertrag die übliche Rückkampfklausel, was auch bereits vor dem Kampf von Brähmer und seinem Team beanstandet worden war. Sauerland erklärte dies nach dem Kampf damit, dass man mit Fieldings Promoter-Firma "seit zwei Generationen" gut zusammenarbeite. Brähmer indes hat nach eigener Aussage keine Möglichkeit bekommen, sich öffentlich zu äußern, da man ihn "entgegen der üblichen Prozedur" nicht zur Pressekonferenz nach dem Kampf abgeholt habe.
Auch die Vorbereitung sei alles andere als optimal verlaufen. "Die Kosten für Sparringspartner wurden nicht bezahlt, es stand die Rückzahlung unberechtigt einbehaltener Management-Gebühren aus, Herr Zeuge und Herr Brähmer fanden am Kampfort vor dem Kampf keine hinreichenden Trainingsmöglichkeiten vor. Ihnen wurde eine Schulsporthalle für lediglich eine Stunde am Tag zugeteilt", heißt es dazu in der Pressemitteilung.
Am Samstag hatte Zeuge seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht an den Engländer Fielding verloren. Seitdem hat Deutschland erstmals seit 14 Jahren keinen Weltmeister im Profiboxen mehr.