Autofahrt beim Ultra-Marathon: Schottin disqualifiziert

Sebastian Hoeneß hat für das Kellerduell klare Ziele
Eine kurze Autofahrt während des Ultra-Marathons von Manchester nach Liverpool hat zur Disqualifikation einer schottischen Langstreckenläuferin geführt. Joasia Zakrzewski legte 2,5 der insgesamt 50 Meilen (80 Kilometer) in England auf vier Rädern zurück, verdächtige Zeiten überführten die drittplatzierte 47-Jährige.
Trackingdaten zeigten, dass Zakrzewski beim Lauf am 7. April zwischenzeitlich eine Meile in 1:40 Minuten absolvierte. Zu Fuß ist das völlig unmöglich, der Weltrekord steht derzeit bei 3:43,13.
"Ich war müde, hatte einen Jetlag und fühlte mich krank", sagte Zakrzewski, die Ärztin war erst am Vortag aus ihrer Wahlheimat Australien angereist. Sie habe am Kontrollpunkt mitgeteilt, dass sie im Auto gefahren sei und aufgeben wolle. Dort sei zu ihr aber gesagt worden: "Du wirst dich hassen, wenn du aufhörst."
Zakrzewski lief nach eigenen Angaben außer Konkurrenz weiter, nahm dann aber im Ziel den Pokal entgegen und posierte für Fotos. "Ich habe mit der Annahme einen massiven Fehler gemacht und hätte ihn zurückgeben sollen. Aber ich fühlte mich unwohl und konnte nicht klar denken."
Bereits zuvor wurde bekannt, dass Erschöpfung der Grund für den Betrug war. "Das Rennen verlief nicht nach Plan. Sie sagte, sie fühle sich krank und müde und wolle aussteigen", sagte Adrian Stott, ein Freund der Läuferin, der BBC. "Sie hat bei den Ermittlungen der Rennorganisatoren voll und ganz kooperiert und einen Bericht über das Geschehene abgegeben. Es tut ihr wirklich Leid für die verursachte Aufregung."
Zakrzewski war 2014 bei den Commonwealth Games im Marathon 14. geworden und hat einige Rekorde im Ultra-Bereich aufgestellt.