Diskus-Fünfte Vita: Viele haben die Heim-EM im "Hinterkopf"

Die Misere des deutschen Teams bei der Leichtathletik-WM in Eugene hängt offenbar auch mit der anstehenden Heim-EM in München zusammen.
Eugene (SID) - Die Misere des deutschen Teams bei der Leichtathletik-WM in Eugene hängt offenbar auch mit der anstehenden Heim-EM in München (15. bis 21. August) zusammen. "Viele wissen im Hinterkopf, dass in diesem Jahr noch ein zweiter internationaler Wettkampf ist - und vielleicht wären die Ergebnisse besser gewesen, wenn die WM der einzige Höhepunkt gewesen wäre", sagte Diskuswerferin Claudine Vita, die mit Platz fünf für das bisher beste Ergebnis der DLV-Auswahl gesorgt hatte.
"Ich hoffe, dass wir es in München als Team besser machen können, aber das zeigt definitiv, dass wir als Team die nächsten Jahre ein bisschen aufholen müssen", meinte Vita. Die Neubrandenburgerin schaffte es als einzige aus dem deutschen Trio unter die Top Acht.
Der dreimaligen EM-Dritten Shanice Craft (Halle/Saale) fehlte auf Platz neun mit 62,35 m ein Zentimeter zur Teilnahme am Endkampf. Die aus deutscher Sicht am stärksten eingeschätzte Olympia-Zweite Kristin Pudenz (Potsdam) kam nach einem Wurf auf 59,97 m und zwei ungültigen Versuchen auf Rang elf unter zwölf Starterinnen.
Dass in Eugene offenbar nicht alle voll bei der Sache sind, hatte bereits Chefbundestrainerin Annett Stein eingeräumt. Es sei wohl "nicht gelungen, diese WM in den Fokus der meisten Athleten zu setzen, weil die EM doch sehr präsent ist", sagte sie.
Die "Emotionalität im eigenen Land" zu starten, eine Partystimmung wie bei der EM 2018 in Berlin zu erleben, "das sehnen alle wieder herbei", ergänzte Stein: "Ich glaube nicht, dass hier jemand herfährt, um eine schlechte Leistung abzuliefern, auf keinen Fall. Aber die Leute sind auch realistisch und wissen, dass sie noch eine zweite Chance haben."