ARD/WDR: WADA bestätigt Echtheit der zugespielten Datenbank

ARD/WDR: WADA bestätigt Echtheit der zugespielten Datenbank
Köln (SID) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die Echtheit der zugespielten Datenbank aus einem Moskauer Kontrolllabor bestätigt. Die Angaben deckten sich mit den von Kronzeuge Grigorij Rodtschenkow vorgelegten Hinweisen zur Manipulation von Proben im russischen Manipulationssystem, hieß es.
"Wir haben die forensische Untersuchung abgeschlossen und können jetzt die Echtheit der Datenbank bestätigen", sagte WADA-Chefermittler Günther Younger auf ARD/WDR-Anfrage. "Der Inhalt scheint die Behauptungen von Whistleblower Rodtschenkow zu bestätigen, dass mehrere Jahre lang - von 2012 bis 2015 - Maßnahmen erfolgten, um mutmaßlich gedopte russische Athleten zu schützen", so Younger.
Mitte November hatte die WADA mitgeteilt, dass das hauseigene Ermittlerteam in Besitz des so genannten Laboratory Information Management System (LIMS) des Moskauer Dopinglabors gelangt sei. Am Dienstag entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC), ob Russland wegen des Dopingskandals zu den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 von den nächsten Winterspielen in Pyeongchang im Februar ausgeschlossen wird.
Der Münchner Sportrechtler Christoph Vedder hält laut Olympischer Charta einen Komplett-Ausschluss Russlands für möglich. "Es gibt eine eigene Verantwortung des Nationalen Olympischen Komitees: Nämlich dafür zu sorgen, dass der WADA-Code in seinem Land durchgesetzt ist. Und daran fehlt es offenkundig", sagte Vedder der Sportschau.
Aus diesem Grund, so Vedder, sei eine Suspendierung des NOK – und damit ein Ausschluss der Russen von den Spielen in Pyeongchang – möglich. "Das IOC hat als leitende Institution der Olympischen Bewegung die Möglichkeit, Sanktionen gegen die Teile der Olympischen Bewegung – und das sind die NOKs – zu verhängen. Die Suspendierung – und das heißt die vorläufige Aussetzung aller Aktivitäten im olympischen Bereich; das heißt auch Nicht-Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen – ist die regelmäßig vorgesehene Sanktion", so Vedder weiter.