Bach sieht "respektvolle Wettkämpfe" mit Ukrainern und Russen

Vor den Olympischen Spielen 2024 sieht Thomas Bach eine friedliche Ko-Existenz von Russen und Ukrainern auf der Bühne des Weltsports.
Ukrainische Athleten im friedlichen Wettstreit mit russischen und belarussischen Sportlern: Ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2024 (26. Juli bis 11. August) sieht IOC-Präsident Thomas Bach zahlreiche positive Beispiele für die Ko-Existenz der verfeindeten Nationen auf der Bühne des Weltsports. Einen Zeitpunkt für die Entscheidung, ob Athletinnen und Athleten aus den Kriegstreibernationen Russland und Belarus in Paris starten werden, ließ Bach jedoch weiter offen.
"Bisher läuft das gut, die Auswahlverfahren laufen gut, die Akzeptanz bei Wettbewerben ist groß, die neutralen Athletinnen und Athleten werden gut aufgenommen, es sind respektvolle Wettkämpfe", sagte Bach bei einem Pressegespräch in Hamburg. Diese Position wiederholte er bei einer weiteren Runde mit internationalen Medienvertretern.
Auch habe kein Russe oder Belarusse versucht, die Wettbewerbe für Propagandazwecke zu nutzen, betonte Bach. Dennoch werde das Internationale Olympische Komitee die Entwicklung "über einen längeren Zeitraum und in mehr Sportarten beobachten".
Im März hatte das IOC den Weltsportverbänden die Wiedereingliederung der russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportler unter der Bedingungen der Neutralität empfohlen. Für die Überprüfung sei in der Regel ein externes Unternehmen zuständig, erklärte Bach. Das IOC übernimmt keine Verantwortung für den Prozess. "Sie können sich darauf verlassen, dass die Ukraine einen großartigen Beitrag leistet, dass die Unternehmen über alle nötigen Infos verfügen."
Der 69-Jährige glaubt zudem nicht an einen Boykott der Ukraine, wenn sich das IOC dazu entschließt, Russen und Belarussen in Paris als neutrale Athletinnen und Athleten starten zu lassen. "Stellen Sie sich vor: Die ukrainische Mannschaft auf der Seine, 400.000 an den Ufern und mehr als eine Milliarde am TV. Das ist ein Moment, den sich die Ukraine nicht entgehen lassen wird", sagte Bach über die geplante Eröffnungsfeier im Zentrum von Paris.