Bach weist Kritik an gemeinsamen Auftritten Nord- und Südkoreas zurück

Bach weist Kritik an gemeinsamen Auftritten Nord- und Südkoreas zurück
Lausanne (SID) - IOC-Präsident Thomas Bach hat nur wenig Verständnis für die Kritik an den gemeinsamen Auftritten von Nord- und Südkorea bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar). Vor allem im Süden hatte sich Widerstand formiert.
"Ich denke, dass wird ein Moment voller großer Gefühle für die koreanischen Menschen, aber auch für Menschen anderer Länder", sagte Bach am Mittwoch in Lausanne. Der gemeinsame Auftritt der Eishockey-Frauen sowie bei der Eröffnungs- und Schlussfeier würde den Frieden symbolisieren. Bach räumte aber auch ein, dass nicht alle Südkoreaner diese Begeisterung teilen würden, "aus welchen politischen Gründen auch immer".
Die Korea Times hatte berichtet, dass es im Süden eine Online-Petition mit rund 40.000 Unterstützern gebe, die die Abkehr von den beim Gipfeltreffen beider Länder am Samstag in Lausanne getroffenen Entscheidung fordere.
Auch innerhalb der südkoreanischen Eishockey-Frauenmannschaft gab es Unmut. Sie sei anfangs "geschockt" gewesen, verriet Sarah Murray, die kanadische Nationaltrainerin der südkoreanischen Auswahl. Die Idee einer gemeinsamen Mannschaft aus Nord und Süd bei Olympia im Februar an sich gefalle ihr, "aber es ist etwas anderes, jetzt so kurz vor Olympia Spielerinnen aufnehmen zu müssen als vor zwei, drei Jahren."
Bach betonte, dass der Wunsch einer Olympia-Teilnahme Nordkoreas, den Diktator Kim Jong Un erstmals bei seiner Neujahrsansprache vor wenigen Wochen geäußert hatte, für ihn nicht ganz so überraschend gekommen sei. Seit 2014 habe es Gespräche mit dem Norden über eine Teilnahme gegeben. Die Reaktionen aus dem Norden seien "nie ganz negativ gewesen", so Bach, "mal nüchtern, mal positiv". Das IOC habe immer die Hoffnung gehabt, dass der Norden in Pyeongchang dabei sein würde.