Behindertensportverband fordert Sperren für weitere Länder

Behindertensportverband fordert Sperren für weitere Länder
Frechen (SID) - Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) fordert im Kampf gegen Doping die Sperre weiterer Länder nach dem Beispiel Russlands. Der DBS regte in einem Brief an das Internationale Paralympische Komitee (IPC) an, "die nach den Erkenntnissen aus dem McLaren-Report aufgestellten Anti-Doping-Maßnahmen für Russland auch auf andere Nationen auszuweiten, wenn dort nachweislich kein funktionierendes Anti-Doping-System existiert", teilte der DBS am Montag mit.
Der DBS erwarte "einen weiteren Schritt hin zu einem fairen und dopingfreien Sport", hieß es in der Mitteilung: Schon mit der Suspendierung des Nationalen Paralympischen Komitees Russlands vor den Paralympics 2016 in Rio habe das IPC "eine mutige und richtige Entscheidung im Sinne eines konsequenten Anti-Doping-Kampfes getroffen", doch gäbe es nicht nur in Russland Missstände, teilten DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher und Vizepräsident Leistungssport Karl Quade mit.
Konkret zu sperrende Länder nannten Beucher und Quade nicht. Anlass der Forderung seien die Jahresberichte 2014 und 2015 der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). "Diese zeigen eindeutig, dass in mehreren Nationen der Nachweis von regelmäßig durchgeführten Trainings- und Wettkampfkontrollen fehlt", hieß es.
"Es ist unerlässlich, auch andere Nationen zur Einhaltung des Kriterienkatalogs des IPC zu verpflichten", sagte Beucher: "Die Sanktionen gegen Russland müssen so lange in Kraft bleiben, bis der russische Sport nachvollziehbare und glaubhafte Anti-Doping-Maßnahmen auf Grundlage der Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur etabliert hat."