Boll und Ovtcharov mit gedämpften Weltcup-Erwartungen

Boll vor WM: "Probleme verschwinden nicht mit Fingerschnippen"
Paris (SID) - Ein Jahr nach dem denkwürdigen Endspielduell der beiden deutschen Topspieler in Lüttich rechnen sich weder Europameister Boll (37) noch Titelverteidiger Ovtcharov (30) am Wochenende große Chancen auf den Titel aus.
Während sich Boll trotz seines EM-Triumphes vor rund einem Monat im spanischen Alicante weiterhin nicht in Form fühlt, strebt Ovtcharov nach seinem Aus im EM-Achtelfinale und der zuvor langen Verletzungspause immerhin das Halbfinale an. Frühestens in der Vorschlussrunde des 250.000-Dollar-Eliteturniers können die beiden früheren Weltranglistenersten aufeinandertreffen.
Aus Bolls Sicht lässt sich in Paris ohne Topniveau ein Coup wie bei der Europameisterschaft nicht wiederholen. "Man hat beim Weltcup nicht die Chance wie bei einer EM, langsam in das Turnier zu finden", sagt der zweimalige Weltcupsieger über das drittwichtigste Tischtennisturnier nach Olympia und Weltmeisterschaften. Schon zum Auftakt im Achtelfinale warten hohe Hürden.
Ovtcharov hofft unterdessen auf eine weitere Stabilisierung nach seinen durchwachsenen Turnierergebnissen in den vergangenen Monaten: "Mit etwas Glück und wenn ich meine Trainingsleistungen an den Tisch bringen kann, ist das Halbfinale möglich. Aber ich mache mir für dieses Jahr keinen Druck mehr. 2019 versuche ich dann, wieder voll zu attackieren."
Womöglich bringt Paris einen neuerlichen "Länderkampf" zwischen Deutschland und China. Der momentane Weltranglistenerste und WM-Zweite Fan Zhendong sowie der Weltranglistenfünfte Lin Gaoyuan gelten im Kampf um die 60.000 Dollar Siegprämie als die stärksten Rivalen von Boll und Ovtcharov.