China Open: Boll im Viertelfinale, Aus für Ovtcharov

Boll und Co. als Gruppensieger ins Weltcup-Viertelfinale
Shenzhen (SID) - Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) ist beim World-Tour-Turnier im chinesischen Shenzhen nach einem Sieben-Satz-Krimi als einziger Deutscher ins Viertelfinale eingezogen. Das Aus ereilte dagegen Ex-Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg). "Timo hat sich gegenüber gestern gesteigert", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Beeindruckend war die Art und Weise, wie Timo im sechsten Satz die drei Matchbälle abgewehrt und anschließend auch den siebten Satz beherrscht hat."
Der Weltranglistensiebte Boll setzte sich bei seinem Comeback-Turnier nach dem krankheitsbedingten WM-Aus in Budapest gegen den 21 Jahre alten Chinesen Yu Ziyang nach einem 2:3-Rückstand mit 4:3 durch. Bereits in der Runde zuvor hatte er gegen den Portugiesen Joao Monteiro sieben Sätze benötigt. Bolls Gegner im Viertelfinale ist am Samstag (ca. 13.20 Uhr) der Chinese Xu Xin, die Nummer drei der Welt.
Ovtcharov dagegen scheiterte in einem Spiel der vergebenen Chancen an einem Chinesen. Im packenden Entscheidungssatz hatte der 30-Jährige gegen den Weltranglistenzweiten Lin Gaoyuan mit 15:17 das Nachsehen, obwohl er bei einer 10:5-Führung bereits fünf seiner insgesamt neun Matchbälle vergeben hatte. Nach Sätzen hatte Ovtcharov bereits 3:1 geführt.
"Dima hat heute unglaublich gut gespielt, hat sich in jedem Satz Führungen und am Ende sogar Matchbälle erarbeitet", sagte Roßkopf: "Auch wenn es bitter für ihn ist, dieses Spiel nicht gewonnen zu haben, ich sage ganz klar: Ich habe Dima schon lange nicht mehr so gut gesehen wie heute."
Auch im Doppel gab es für Ovtcharov im direkten Viertelfinalduell gegen Boll eine Niederlage. An der Seite von Ricardo Walther (Grünwettersbach) unterlag er Boll und Patrick Franziska (Saarbrücken) glatt mit 0:3. Im Halbfinale bezwangen Boll und Franziska die Südkoreaner Jang Woojin und Lim Jonghoon 3:2 und treffen im Endspiel am Samstag (10.50 Uhr) auf das chinesische Weltmeister-Doppel Ma Long/Wang Chuqin.
Die Frauen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), Nina Mittelham (Berlin), Han Ying (Düsseldorf) und Shan Xiaona (Berlin), waren allesamt an ihren Auftakthürden gescheitert.