Den Everest im Blick: Hennig setzt auf die langen Kanten

Mit Katharina Hennig an der Spitze und großen Zielen startet das deutsche Skilanglauf-Team am Freitag in die neue Weltcupsaison.
Mit Katharina Hennig an der Spitze und großen Zielen startet das deutsche Skilanglauf-Team am Freitag in die neue Weltcupsaison. Bundestrainer Peter Schlickenrieder hofft im anstehenden Winter ohne Großereignis auf eine Fortsetzung des seit zwei Jahren äußerst positiven Trends.
"Der deutsche Langlauf ist wirklich im Aufwind. Wir sind noch lange nicht am Gipfel des Everest angekommen, aber wir haben das Basislager verlassen und bewegen uns auf das nächste Zwischenlager zu", sagt Schlickenrieder.
Die größten Hoffnungen ruhen erneut auf Hennig, die vor einem Jahr den ersten deutschen Weltcupsieg nach fast 14 Jahren holte. Für die neue Saison hat sich die 27-Jährige vor allem eine Steigerung im Gesamtweltcup vorgenommen, zuletzt hatte sie mit Platz sieben schon aufhorchen lassen.
Hennig trainierte daher im Sommer viel die von ihr weniger geliebte Freistiltechnik sowie den Sprint, der auch am Freitag in Kuusamo (Finals ab 12.30 Uhr/Eurosport) die Saison eröffnet. "Aber für mich bleiben die langen Kanten am wichtigsten - die 20 oder 50 Kilometer. Da weiß ich, dass ich gute Ergebnisse einfahren kann", sagt die Teamsprint-Olympiasiegerin.
Im Schatten von Hennig hat sich aber auch eine starke zweite Reihe entwickelt. "Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange. Es ist nicht nur Katharina Hennig, die fähig ist, Podestplätze zu machen. Wir werden im Winter vielleicht auch mal den einen oder anderen Namen sehen, der Richtung Podest unterwegs ist", sagt Schlickenrieder.
Victoria Carl etwa, in Peking gemeinsam mit Hennig Olympiasiegerin, wartet im Weltcup noch auf ihr erstes Einzelpodest. Bei den Männern ruhen die Hoffnungen auf Friedrich Moch, der im vergangenen Winter WM-Bronze mit der Staffel gewonnen und Platz acht bei der Tour de Ski belegt hatte. In Kuusamo fehlt der 23-Jährige allerdings noch krankheitsbedingt.