Deutschland-Achter holt sechstes EM-Gold in Folge

Achter, Einer - Weltrekorde? Die Schlaglichter der Ruder-WM in Plowdiw
Glasgow (SID) - Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) verwies im Finale der European Championships in Glasgow den Olympia-Dritten Niederlande mit knapp einer Bootslänge Vorsprung auf Platz zwei und bleibt seit Olympia 2016 in Finalrennen ungeschlagen. Bronze ging an Rumänien.
"Kompliment an diese Mannschaft, das war eine schwierige Aufgabe. Wir haben erwartet, dass uns vorne alle unter Druck setzen. Zur Streckenmitte haben wir uns aber lösen können und das souverän nach Hause gefahren. Großes Kompliment", sagte Bundestrainer Uwe Bender im ZDF.
Auf dem Strathclyde Loch südöstlich der schottischen Metropole erwischte das deutsche Paradeboot einen mäßigen Start und lag nach 500 m nur auf Rang vier, kämpfte sich zur "Halbzeit" bei 1000 m aber schon auf den zweiten Platz vor. Am Ende fuhr das Team einem sicheren Sieg entgegen. Olympiasieger und Gastgeber Großbritannien musste sich mit Rang fünf begnügen.
Der Achter holte damit in Schottland die einzige deutsche Ruder-Medaille der EM. Lars Wichert kam am Sonntag im nicht olympischen Leichtgewichts-Einer auf Rang vier, Marie-Louise Dräger musste ihren Start im leichten Einer krankheitsbedingt absagen.
Insgesamt war der DRV in Glasgow nur in vier der 18 Finals mit einem Boot vertreten. Der Vierer ohne Steuerfrau hatte am Samstag Rang sechs belegt. Bei der WM im bulgarischen Plowdiw (9. bis 16. September) wird der Verband jedoch eine deutlich stärkere Flotte an den Start schicken.
"Wir haben hier in Glasgow denjenigen eine Chance gegeben, die vielleicht nicht so gut waren. Da müssen wir ehrlich sagen: Gegen Weltklasse können wir mit dem zweiten oder dritten Boot nicht ankommen. Vielleicht war das ein Fehler", sagte der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer in der ARD.
Eine schlechtere EM-Bilanz hatte der DRV zuletzt 2012 im italienischen Varese verzeichnet, als das deutsche Team ohne seine Olympia-Fahrer sogar ohne jeden Podestplatz geblieben war.