DOSB-Chef Hörmann kandidiert für den Posten als CSU-Landrat

DOSB und LSB fordern Schutzschirm für Sportvereine
Kempten (SID) - Der 58-Jährige wurde bei der Wahl der Oberallgäuer CSU mit 100 Prozent der Stimmen zum Kandidaten für das Amt des Landrates gewählt.
"Alfons Hörmann bekam 132 von 132 gültigen Stimmen. Er ist unser Kandidat für die Wahlen am 15. März", sagte Tobias Paintner, Bundeswahlkreisgeschäftsführer der CSU im Oberallgäu, dem SID. Zuvor hatte der Blog "Sportspitze(n)" darüber berichtet.
"Keine Besserwisser, sondern Bessermacher benötigen wir", rief der neue Kandidat Hörmann den Delegierten auf der CSU-Versammlung zu. Mit Blick auf seine Visionen bis zum Jahr 2030 formulierte Hörmann das Ziel, "sozial Schwächere in eine erfolgreiche Zukunft" mitnehmen zu wollen.
Hörmann bleibt aber ehrenamtlich Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Seinen Hauptjob als Vorstandsvorsitzender der Schöck AG in Baden-Baden, einem Unternehmen aus der Bauzuliefererbranche, will der gebürtige Kemptener hingegen aufgeben, falls er bei der Kommunalwahl im März 2020 auch gewählt wird.
Hörmann ist seit 2013 als Nachfolger von Thomas Bach Präsident des DOSB, im vergangenen Dezember wurde er in seinem Amt bestätigt. Er begründete seinen Wechsel in die Politik damit, dass ihn "mit zunehmender Intensität Mitglieder aus dem CSU-Kreisvorstand, aber auch mehrere Mandatsträger und Bürger" zu einer Kandidatur gedrängt hätten.
Fraglich bleibt, ob Hörmann der Doppelbelastung gerecht werden kann. Bei einem Wechsel in die Politik wird der Kandidat bis zu den Wahlen im März 2020 sehr eingespannt sein, das gilt auch für die erste Zeit im neuen Job als Landrat. Gleichzeitig stehen die Olympischen Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August 2020) auf dem Programm.
Auch sind Kritiker überzeugt, dass es für Hörmann in der Doppelrolle zu Interessenskonflikten kommen wird. Hörmann selbst hatte großen Anteil daran, dass die Nordische Ski-WM 2020 in Oberstdorf (Oberallgäu) stattfindet. Als Landrat muss er rund um die WM die Interessen der Bürger, als DOSB-Präsident aber die des deutschen Sports vertreten.