"Ein ziemliches Abenteuer": Thunberg segelt mit Herrmann für das Klima nach New York

"Ein ziemliches Abenteuer": Thunberg segelt mit Herrmann für das Klima nach New York
Plymouth (SID) - Gefriergetrocknetes Essen, ein blauer Eimer als Toilette und riesige Wellen auf dem Nordatlantik - viel Komfort erwartet Klimaaktivistin Greta Thunberg bei der ersten Segelfahrt ihres Lebens nicht. "Ich denke, es wird ein ziemliches Abenteuer", sagte die Schwedin der französischen Nachrichtenagentur AFP, bevor sie sich am Mittwoch an der Seite des Hamburger Profiseglers Boris Herrmann von Plymouth aus auf den Weg nach New York zu einem UN-Klimagipfel machte.
Beim Probesegeln wurde Thunberg seekrank, aber das sei "zu erwarten" gewesen. Im Vordergrund stehe ja ohnehin die Botschaft des Trips. "Ich denke, die Menschen nehmen die Klimakrise langsam ernster. Langsam, aber immerhin. Deswegen mache ich das", sagte die 16-Jährige, die vor einem Jahr die "Fridays-for-Future"-Bewegung angestoßen hatte.
Da sich Thunberg weigert zu fliegen, überquert sie mit dem gebürtigen Oldenburger Herrmann den Atlantik an Bord der 18 Meter langen und nahezu emissionsfreien Hochseerennyacht "Malizia II". Das Boot ist mit Solaranlagen und Unterwasserturbinen ausgestattet, um Strom für das Boot zu generieren. Mit an Bord sind Gretas Vater Svante und der Filmemacher Nathan Grossman, der eine Dokumentation über die rund 14 Tage dauernde Fahrt dreht.
Herrmann und sein Co-Skipper und Förderer Pierre Casiraghi, jüngstes Kind der monegassischen Prinzessin Caroline, unterbreiteten Thunberg den Vorschlag, sie durch die Wellen zu den wichtigen Veranstaltungen in Amerika zu bringen. US-Präsident Donald Trump will sie dort nicht treffen. "Ich kann ihm nichts sagen, was er nicht schon gehört hat", sagte Thunberg und rief zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung auf: "Wenn man sich das Gesamtbild anschaut, passiert nahezu nichts Positives."