Erstes Gold für die Ukraine: Charlan führt Säbelteam zum Sieg

Nach Bronze im Einzel überzeugt der Fechtstar erneut. Schon 2008 wurde sie mit dem Team Olympiasiegerin.
Nach Bronze im Einzel hat Fechterin Olha Charlan das Säbelteam der Ukraine bei den Olympischen Spielen zum Sieg - und damit zur ersten Goldmedaille für das vom Krieg gebeutelte Land in Paris geführt. Charlan setzte sich gemeinsam mit Julija Bakastowa und Alina Komaschtschuk im Finale gegen Südkorea 45:42 durch. Bronze ging an Japan. Eine deutsche Mannschaft hatte sich nicht qualifiziert.
"Danke für dieses Ergebnis, für den Charakter und dafür, dass Ukrainer gewinnen", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram: "Wir feuern unsere Mannschaft an und unterstützen sie mit dem ganzen Land. Die Ukraine weiß, wie man sowohl bei den Olympischen Spielen als auch in Zeiten wie diesen begeistert!" Am Sonntag hofft die Ukraine auf das nächste Gold, wenn Weltrekordlerin Jaroslawa Mahutschich als Favoritin in den Hochsprung startet.
Charlan (33) gehört zu den größten Stars im ukrainischen Olympiateam. Sie hatte im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt, als sie bei der Fecht-WM in Mailand ihrer unterlegenen russischen Gegnerin Anna Smirnowa den nach den Turnierregeln vorgesehenen Handschlag verweigerte. Charlan wurde disqualifiziert, ihr Fall machte international Schlagzeilen. IOC-Präsident Thomas Bach garantierte Charlan daraufhin den Olympia-Start.
Im Finale gewann sie alle ihre drei Gefechte. Zuvor hatte sich das Team im Viertelfinale gegen Italien (45:37) und im Halbfinale gegen Japan (45:32) durchgesetzt. Olena Krawazka kam gegen Südkorea nicht zum Einsatz. Für Charlan ist es nach Mannschaftsgold 2008 in Peking der zweite Olympiasieg. 2016 gab es für das Team in Rio zudem Silber. Bei Weltmeisterschaften hat Charlan bislang zwei Mannschafts- und drei Einzeltitel gesammelt.