Gensheimer über Heim-EM: "Chance, über sich hinauszuwachsen"

Der frühere Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer zählt das deutsche Team bei der EM nicht zu den Favoriten, traut ihm aber eine Überraschung zu.
Der frühere Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer misst dem Heimvorteil bei der anstehenden Handball-EM große Bedeutung bei und traut der deutschen Auswahl eine Überraschung zu. "Wir gehören mit dem aktuellen Kader nicht zum Favoritenkreis. Ich sehe aber eine starke deutsche Nationalmannschaft, die in zwei bis drei Jahren noch besser sein wird", sagte der 37-Jährige den Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung.
"Dass wir jetzt schon im Januar auf dem Niveau der Topteams sind, wage ich zu bezweifeln. Mit den eigenen Fans im Rücken gibt es aber immer die Chance, über sich hinauszuwachsen", betonte Gensheimer. Bei der Weltmeisterschaft 2019 habe er dies selbst erlebt: "Wir hatten schon beim Warmmachen Gänsehaut. Vor eigenem Publikum zu spielen setzt Kräfte frei."
Mit Blick auf den Titel führe kein Weg an Dänemark vorbei, erklärte Gensheimer. Dahinter komme Frankreich, auch Spanien und vor allem Island schätze er stark ein. "Und vielleicht überrascht ja unsere Mannschaft", ergänzte Gensheimer: "Ich traue ihr das Erreichen der K.-o.-Spiele zu, und dann ist auch immer alles möglich."
Dem Auftaktspiel im Düsseldorfer Fußball-Stadion vor mehr als 50.000 Zuschauern misst er eine große Bedeutung bei. Die Partie gegen die Schweiz am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) gebe "die Richtung vor", sagte Gensheimer, der 2021 seine Nationalmannschaftskarriere beendet hatte. Vor der Weltrekordkulisse dürfe das Team aber "nicht überpacen und die Ruhe verlieren. Es ist extrem wichtig, cool zu bleiben".