Helleland startet Kampagne zur Kandidatur als WADA-Präsidentin

Doping: WADA entzieht Moskauer Labor erneut die Zulassung
Oslo (SID) - Die 41-Jährige gilt als harte Kritikerin der bisherigen Russland-Politik der WADA und will die Agentur mit Sitz in Montreal mit einem Vier-Punkte-Plan reformieren.
"Seit der Gründung der WADA vor 20 Jahren hat der Anti-Doping-Kampf große Fortschritte gemacht. Die WADA muss sich aber weiterentwickeln und modernisieren", sagte Helleland, die in dieser Woche ihr Amt als Ministerin für Kinder und Gleichberechtigung abgegeben hat.
Helleland war im vergangenen September eines von zwei Mitgliedern der WADA-Exekutive, das sich gegen die Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA ausgesprochen hat. Dass die WADA die Suspendierung der RUSADA dennoch aufgehoben hat und am Dienstag trotz der Nicht-Beachtung einer wichtigen Frist bei der Daten-Affäre keine Sanktionen aussprach, hatte bei Athleten und nationalen Anti-Doping-Agenturen für Verdruss gesorgt.
Zum Vier-Punkte-Plan der aktuellen WADA-Vizepräsidentin gehört, dass die Athleten wieder zum "Herz" der WADA werden müssten und die Agentur in Zukunft transparenter arbeiten solle. Die weiteren Punkte betreffen den WADA-Code sowie die Stärkung der Nationalen Anti-Doping-Agenturen.
Die Wahl zur WADA-Präsidentschaft und damit zur Nachfolge von Craig Reedie (Großbritannien) findet im November auf der Weltkonferenz in Kattowitz/Polen statt. Möglicher Konkurrent von Helleland könnte der sportpolitisch eher konservative polnische Sportminister Witold Banka werden, der ebenfalls eine Kandidatur angekündigt hat. Der Nachfolger des langjährigen Sportfunktionärs Reedie soll turnusgemäß aus der Politik kommen. Politik und Sport teilen sich die Finanzierung der WADA.