Herrmann über gemischte Crews positiv gestimmt

„Es wäre traurig, wenn das eine reine Männerangelegenheit wäre.", so der deutsche Segler Boris Herrmann in einem Zeit-Interview über gemischte Crews.
Der deutsche Segler Boris Herrmann sieht in gemischten Crews ausschließlich Vorteile. "Frauen im Team zu haben, hat aus meiner Sicht nur Gutes", sagte der 42-Jährige im Interview mit der Zeit: "Es verändert die Stimmung – und es wäre traurig, wenn das eine reine Männerangelegenheit wäre."
Deshalb werde sein Team Malizia die letzte Etappe des Ocean Race auch mit einer weiteren Frau an Bord bestreiten, erklärte Herrmann. Neben Co-Skipperin Rosalin Kuiper ist dann auch die Französin Axelle Pillain an Bord.
Am Donnerstag startet zunächst die vorletzte und kürzeste Etappe der Segelregatta, sie führt vom dänischen Aarhus nach Den Haag in den Niederlanden. Von dort geht es dann ab dem 15. Juni mit dem siebten und letzten Teilstück weiter nach Genua.
Auf den bisher zurückgelegten Seemeilen seit dem Start im Januar hatten Herrmann und sein Team bereits einige Herausforderungen zu meistern. Kurz nach dem Start in Alicante sei man "mit hoher Geschwindigkeit ganz knapp an einem Baumstamm vorbeigebrettert", berichtete er: "Der hätte alles zerstört, wenn wir kollidiert wären. Es war verdammt knapp."
Herausfordernd sei auch der Moment gewesen, als Co-Skipperin Kuiper im Schlaf aus der Koje geschleudert wurde, sie erlitt dabei eine Gehirnerschütterung. Das Team nahm die Niederländerin daraufhin aus dem Wache-System. "Wir haben sie für sechs Tage in die Koje geschickt, um sich auszukurieren", sagte Herrmann: "Sie hatte kaum noch Energie – und trotzdem jammerte sie nicht, klagte nicht, wollte den anderen nicht zur Last fallen, sondern weitermachen."