Hörmann regt Ausrichtung der Para-Schwimm-WM in Deutschland an

DOSB "verurteilt Vorfälle in den Fußballstadien"
Frankfurt/Main (SID) - Nachdem das Internationale Paralympische Komitee (IPC) Malaysia die Austragung wegen fehlender Garantien für israelische Sportler entzogen hat, würde nun "krampfhaft ein Ausrichter gesucht", sagte Hörmann in seiner Rede während des Neujahrsempfangs des Deutschen Olympischen Sportbundes im Frankfurter Römer: "Wäre es nicht mal ein klares Signal, das man gemeinsam setzen könnte: Sportdeutschland heißt die Weltsportfamilie des Schwimmens im paralympischen Sport willkommen, und wir richten diese WM aus."
Hörmann ergänzte, eine Ausrichtung in Deutschland würde "auch unsere besondere Verantwortung im Hinblick auf das Thema Israel" unter Beweis stellen. Das IPC hatte Malaysia die WM am Sonntag bei einem Spitzentreffen in London entzogen.
Friedhelm-Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), begrüßte den Vorstoß Hörmanns und sprach von einem "ganz wichtigen Zeichen, das man auch international setzen könnte." Beucher verwies darauf, dass Berlin ohnehin jährlich die internationalen deutschen Meisterschaften der Para-Schwimmer ausrichte, die ähnliche logistische Herausforderungen wie eine WM böten. "Berlin kann Para-Schwimmen", sagte Beucher, betonte aber auch: "Für so kurzfristige Aktionen brauchen wir Geldmittel."
Hörmann sagte Hilfe zu: "Am DOSB wird das sicherlich nicht scheitern." Der DOSB-Präsident verwies auf einen eine Million Euro schweren Haushaltsposten zum Thema Sportgroßveranstaltungen in Deutschland. "Ich sage mal ganz plakativ: Wenn man zumindest mal einen Teil dieser Million für dieses konkrete Projekt nutzen würde, dann gibt es dafür von unserer Seite volle Zustimmung", sagte Hörmann dem SID. Auch im Hinblick auf die Finanzierung würde sich der DOSB "etwas überlegen". Beucher kündigte Gespräche mit dem Bundesinnenministerium an.
Auch das IPC, das seinen Hauptsitz in Bonn hat, registrierte Hörmanns Vorschlag positiv, wollte sich aber noch nicht konkret zur Standortfrage Deutschland äußern. "Wir freuen uns über alle Angebote. Wir haben noch mit keinem möglichen neuen Gastgeber gesprochen. Wir prüfen derzeit unsere Optionen", sagte eine IPC-Sprecherin auf SID-Anfrage.
Die Titelkämpfe sollten vom 29. Juli bis 4. August in Kuching ausgetragen werden. Laut des IPC hat das Innenministerium Malaysias keine Garantie dafür abgegeben, dass die israelischen Athleten "frei von Diskriminierung und sicher" an der WM teilnehmen können. Hörmann und Beucher lobten die konsequente Haltung des IPC am Montag ausdrücklich.