IOC nimmt WADA-Entscheidung "zur Kenntnis" - IPC ist zufrieden

IOC nimmt WADA-Entscheidung "zur Kenntnis" - IAAF reagiert verhalten
Victoria (SID) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Entscheidung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA wieder aufzunehmen, zur Kenntnis genommen, sie aber nicht weiter kommentiert. In einem IOC-Statement heißt es wörtlich: "Wir nehmen das Votum der WADA-Exekutive, das gleichermaßen von Regierungsmitgliedern und Sportfunktionären getroffen wurde, zur Kenntnis. Es folgt der Empfehlung des unabhängigen Compliance-Prüfungsausschusses."
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF reagierte durchaus kritisch. Man habe seine "eigenen Kriterien für die Wiederaufnahme der Russischen Leichtathletik-Föderation (RusAF)", hieß es in einer Mitteilung. Beim Ausschluss der russischen Leichtathleten 2015 habe man drei Bedingungen für eine vollumfängliche Rehabilitation aufgestellt, die Wiederaufnahme der RUSADA durch die WADA sei nur eine davon gewesen.
"Die Festlegung unserer eigenen Kriterien und der Prozess der Bewertung der Fortschritte im Hinblick auf diese Kriterien hat der Leichtathletik in den letzten drei Jahren gut getan, sodass wir uns weiterhin auf die Taskforce und unsere klare Roadmap für die Wiedereinsetzung der RusAF verlassen werden", erklärte IAAF-Präsident Sebastian Coe. Eine Entscheidung werde über eine Wiederaufnahme werde erst nach genauer Prüfung durch die Taskforce getroffen.
Zustimmung bekam die WADA vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC). "Nach langem Stillstand zwischen den russischen Behörden und der WADA bin ich froh, dass Bewegung in die Sache gekommen ist", teilte IPC-Präsident Andrew Parsons mit. Nach wie vor sei "eine Menge Arbeit zu tun", die RUSADA solle sich keinen falschen Illusionen hingeben. "Eine Missachtung der von der WADA gestellten Bedingungen hätte sofort wieder einen Ausschluss zur Folge", sagte Parsons.
Seit dem Ausschluss des russischen paralympischen Komitees RPC im August 2016 seien in Russland "signifikante Fortschritte" erzielt worden. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das aktuelle Anti-Doping-System in Russland sich deutlich von dem korrupten System von damals unterscheidet", sagte Parsons weiter: "Russische Para-Athleten gehören mittlerweile weltweit zu den am meisten getesteten."