Israel mit ersten Olympiamedaillen in Paris

Zwei Judoka sorgen binnen weniger Minuten für Edelmetall.
Israel hat seine ersten Medaillen bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Judoka Inbar Lanir besiegte im Halbfinale der Gewichtsklasse bis 78 kg am Donnerstag die deutsche Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner und holte Silber, bei den Männern sicherte sich Peter Paltchik (Klasse bis 100 kg) Bronze.
Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel ist die französische Polizei besonders sensibilisiert, sie bewacht die 88 israelischen Athletinnen und Athleten und die weiteren Vertreter der Delegation rund um die Uhr. Mehrere Regierungen und Nationale Olympische Komitees aus Ländern der Nahost-Region hatten gegen einen Olympiastart Israels protestiert.
Paltchiks Trainer Shay Oren Smadja, der 1992 selbst Bronze bei den Spielen in Barcelona gewonnen hatte, fiel seinem Schützling nach dem Bronzekampf tränenüberströmt in die Arme. Hinter ihm liegt ein Schicksalsschlag. "Ich habe meinen Sohn vor ein paar Tagen im Krieg verloren", sagte Smadja: "Ich habe meine Frau und meine Kinder gefragt, ob es für sie okay sei, dass ich hier hinfahre, und sie haben gesagt: 'Ja, du kannst fahren.'"
Sein Sohn Orem war Teil der israelischen Armee, er wurde nur 25 Jahre alt. "Wir lieben unser Land und wir wollen gewinnen. Wir wollen den Krieg gewinnen", sagte Smadja.
Auch Paltchik, Fahnenträger der israelischen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier, überkamen die Emotionen. "Ich bin so stolz. Ich bin so glücklich. Ich freue mich so sehr, die Medaille nach Hause zu bringen nach all den schwierigen Tagen, dich ich durchgemacht habe", sagte der 32-Jährige: "Ich glaube, es hat mir Motivation und Mut gegeben, denn die Welt macht gerade die Hölle durch und mein Land besonders."