Kanu-WM: Kajak-Vierer der Männer holt erneut Gold

Kanu-WM: Kajak-Vierer der Männer holt erneut Gold
Montemor-o-Velho (SID) - Der Kajak-Vierer der Männer hat dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) bei der WM im portugiesischen Montemor die vierte Goldmedaille in einer olympischen Klasse beschert. Die Olympiasieger Max Rendschmidt (Essen) und Tom Liebscher (Dresden), der Rio-Dritte Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Leipzig) setzten sich nach 500 m in einem packenden Schlussspurt gegen Europameister Spanien durch und verteidigten ihren Titel erfolgreich.
"Wir haben den Start etwas verpennt. Aber die Jungs haben ordentlich Druck von hinten gemacht. Wir haben gewonnen, was will man mehr?", sagte Schlagmann Rendschmidt, der am Samstag im Einer bereits Silber gewonnen hatte. Auch Chefbundestrainer Jens Kahl war zufrieden. "Die Jungs haben alles umgesetzt, was sie im Training geübt haben. Sie sind so stark, dass sie sogar einen verpatzten Start wieder gutmachen", sagte Kahl dem SID.
Der Vierer der Frauen mit Franziska Weber (Potsdam), Tina Dietze (Leipzig), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Conny Waßmuth (Potsdam) kam dagegen zum WM-Abschluss nicht über den fünften Rang hinaus. Im Canadier-Zweier der Frauen landeten Lisa Jahn und Sophie Koch (Berlin/Karlsruhe) auf dem sechsten Platz.
Eine starke Leistung zeigte auch Saeid Fazloula (Karlsruhe) im nicht olympischen Zweier über 500 m. Der gebürtige Iraner, der vor drei Jahren über die Balkanroute nach Deutschland geflüchtet war, stieß mit Kostja Stroinski ins Finale vor und belegte dort den achten Rang. "Das Ziel war das A-Finale, das haben wir geschafft. Irgendwann möchte ich eine Medaille", sagte Fazloula, der bei der WM 2015 noch für den Iran gestartet war.
In den olympischen Klassen hatten zuvor bereits Sebastian Brendel (Potsdam) im Canadier-Einer, Peter Kretschmer und Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) im Zweier sowie Max Hoff und Marcus Groß (Essen/Berlin) im Kajak-Zweier den WM-Titel geholt.
Mit viermal Gold, einmal Silber und einmal Bronze in den zwölf olympischen Klassen unterstrich der DKV einmal mehr seine Ausnahmestellung. "Im Männerbereich ist es eine fantastische Bilanz. Bei den Frauen müssen wir noch ein bisschen nachsteuern. Ich bin optimistisch, dass wir das in den nächsten zwei Jahren wieder besser gestalten", sagte Kahl.